Die Vorstellungen über eine neue Reform der Altersvorsorge gehen weit auseinander. Das hat Bundesrat Alain Berset nach einer Gesprächsrunde mit den relevanten Akteuren festgestellt.
Es herrsche «Uneinigkeit über fast alles», sagte Berset am Freitag vor den Medien in Bern. Das sei allerdings keine Überraschung. Einig sei man sich lediglich darin, dass es eine Reform brauche.
Die Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern von Parteien, Sozialpartnern und weiteren Organisationen dauerten zwei Stunden. Es seien 27 Positionen präsentiert worden, sagte Berset. Alles liege auf dem Tisch, nichts sei selbstverständlich. Er habe aber bei den meisten Teilnehmenden den Willen gespürt, eine Lösung zu finden.
Berset will nun die verschiedenen Positionen analysieren. Bald soll auch die VOTO-Studie zur Abstimmung vom 24. September vorliegen, die über die Gründe für das Nein an der Urne Aufschluss geben wird. Anschliessend will Berset das Dossier erneut in den Bundesrat bringen.
Noch vor Ende des Jahres werde dieser eine erste Diskussion führen und über das weitere Vorgehen entscheiden, schreibt das Innendepartement (EDI) in einer Mitteilung. «Wir wollen vorwärts machen», sagte Berset. Gleichzeitig stellte er fest, einfach werde es nicht. Es sei nun wieder alles offen.
Berset wollte am «Runden Tisch» von allen Teilnehmenden wissen, wie das Abstimmungsergebnis aus ihrer Sicht zu interpretieren ist, welche neuen Reformschritte sie in welchem Zeitrahmen angehen möchten, welche übergeordneten Zielsetzungen sie verfolgen und welchen Handlungsspielraum sie sehen. (sda)