Im Kanton Aargau klärt sich die Ausgangslage für den Stichentscheid bei den Regierungsratswahlen: Die SP tritt erneut mit Nationalrätin Yvonne Feri an. Die FDP verzichtet auf eine eigene Kandidatur und unterstützt SVP-Kandidatin Franziska Roth.
Die Geschäftsleitung der SP Aargau beschloss am Dienstagabend, mit Nationalrätin Feri aus Wettingen in den zweiten Wahlgang zu steigen. Es gehe um «Kompetenz und Erfahrung für den Aargau», sagte Co-Kantonalpräsidentin Elisabeth Burgener auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die Grünen beschlossen gleichzeitig, ihren Kandidaten, Grossrat Robert Obrist, aus dem Rennen um den noch freien Sitz ihrer abtretenden Regierungsrätin Susanne Hochuli zu nehmen. Obrist erzielte im ersten Wahlgang ein schlechtes Resultat.
Die Grünen unterstützen SP-Kandidatin Feri. Es gehe darum, die Kräfte der fortschrittlichen Parteien zu konzentrieren, um den freien Sitz erneut mit einer Person zu besetzen, die sich für einen nachhaltigen Kanton einsetze, teilte die Partei mit.
Auch FDP-Basis ist für Roth
Die FDP unterstützt im zweiten Wahlgang vom 27. November die SVP-Kandidatin und Brugger Bezirksrichterin Franziska Roth. Das beschlossen die Delegierten nach langer Diskussion am Dienstagabend an einem Parteitag in Villigen AG. Sie hiessen den Antrag der Geschäftsleitung klar gut.
Anträge auf Stimmfreigabe oder auf die Unterstützung der BDP-Kandidatin Maya Bally blieben chancenlos. Die FDP hatte Roth im ersten Wahlgang vom Sonntag nicht unterstützt und angetönt, für die Stichwahl allenfalls mit einer eigenen Kandidatin anzutreten.
Eine eigene Kandidatur würde die bürgerlichen Stimmen verzetteln und den Durchmarsch der SP-Kandidatin begünstigen, heisst es nun. Der fünfte Sitz im Regierungsrat solle ins bürgerliche Lager geholt werden.
Kampf zwischen zwei Polparteien
Im ersten Wahlgang hatte Roth ein besseres Resultat erzielt, als allgemein erwartet worden war. Sie lag auf dem fünften Platz und überrundete Feri um 471 Stimmen. Beide Frauen verpassten das absolute Mehr.
Die SVP will mit Roth erstmals einen zweiten Sitz in der Kantonsregierung erobern. Die Partei hatte bereits am Wahlabend angekündigt, sie werde erneut mit Roth antreten.
Noch unklar ist, was die Kleinpartei BDP macht. Grossrätin Maya Bally lag im ersten Wahlgang hinter ihren eigenen Erwartungen. Sie hofft weiterhin auf die Unterstützung der CVP und von Unzufriedenen aus der FDP.
Die Wiederwahl schafften die Regierungsräte Urs Hofmann (SP), Stephan Attiger (FDP) und Alex Hürzeler (SVP). Neu in die Exekutive gewählt wurde Markus Dieth (CVP).
Die Parteien SVP und CVP tagen am Mittwochabend. Für Interesse sorgt die Frage, ob die CVP eine der beiden Frauen unterstützt oder Stimmfreigabe beschliesst. Die SVP hatte den CVP-Kandidaten Dieth zur Wahl empfohlen. (sda)