Affäre Müller: Strafbefehl gegen Chatpartnerin von Geri Müller erlassen

Affäre Müller: Strafbefehl gegen Chatpartnerin von Geri Müller erlassen

02.07.2016, 16:5602.07.2016, 16:56

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Bern hat die Untersuchung gegen die Chatpartnerin gegen alt Nationalrat Geri Müller (Grüne) abgeschlossen und am Freitag einen Strafbefehl gegen die Frau erlassen. Diese will Einsprache jedoch erheben.

Das machte am Samstag Tele M1 bekannt. Gemäss dem Strafbefehl, der der Nachrichtenagentur sda vorliegt, machte sie sich der versuchten Nötigung, der üblen Nachrede, der Beschimpfung, des unbefugten Aufnehmens von Gesprächen und der Urkundenfälschung schuldig.

Sie soll dafür eine bedingte Geldstrafe von 9000 Franken und eine Busse von 1800 Franken bezahlen. Sie muss zudem die Anwaltskosten von fast 16'300 Franken und die Verfahrenskosten von über 8000 Franken tragen.

Der Strafbefehl ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Die Betroffene bestätigte der sda eine Meldung der «Zentralschweiz am Sonntag», wonach sie gegen alle Anklagepunkte Einsprache erheben wird. Dadurch muss die Staatsanwaltschaft das Verfahren wieder aufnehmen.

Die Nacktselfie-Affäre war im Sommer 2014 bekannt geworden. Die «Schweiz am Sonntag» berichtete, dass der Badener Stadtammann Geri Müller von seinem Stadthausbüro aus einer Chat-Bekannten Nacktbilder geschickt hatte. Danach soll er sie zum Löschen der Mitteilungen aufgefordert haben.

Die Strafuntersuchung der Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland betraf zuerst nur die Chatpartnerin, wurde dann aber auch auf den PR-Berater Sacha Wigdorovits, Josef Bollag, den Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Baden und den Chefredaktor der Zeitung «Schweiz am Sonntag», Patrik Müller, ausgeweitet. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie den Chatverkehr verwendet, weitergegeben oder Dritten zugänglich gemacht haben. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!