Auch Serbien setzt künftig Soldaten gegen Flüchtlinge ein. Gemeinsame Einheiten von Polizei und Militär würden die Grenzen schützen, kündigte Regierungschef Aleksandar Vucic am Samstag in Belgrad an.
Serbien ist ein zentrales Land auf der inzwischen geschlossenen Balkanroute. Im Moment befänden sich 2700 Flüchtlinge im Land, die meist aus Afghanistan und Pakistan stammten und keine Chance auf eine Weiterreise nach Westeuropa hätten, sagte Vucic. Die Zahl der Syrer sei «sehr gering».
Vucic forderte die Europäische Union auf, eine «globale Lösung» für die Flüchtlingsfrage zu finden. Serbien werde kein «Parkplatz» für Afghanen und Pakistaner sein, die dort aus EU-Ländern ankämen und die «niemand will».
Über die Balkanroute kamen 2015 rund eine Million Flüchtlinge vor allem nach Deutschland und Österreich. Mit Unterstützung Österreichs, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei hatte Mazedonien im März diesen Transitweg mit Stacheldraht an der Grenze zur Griechenland abgeriegelt.
Seitdem sind allerdings Tausende Menschen über die grünen Grenzen auf die Balkanhalbinsel gekommen. Vor Serbien hatten Österreich, Slowenien und Ungarn Soldaten an den Grenzen eingesetzt, um Flüchtlinge abzuhalten. (sda/dpa/afp)