Wenige Stunden nach den Explosionen in einem thailändischen Touristenort sind in dem südostasiatischen Land weitere Bomben detoniert. Mindestens drei Personen starben. Die Polizei geht von einer koordinierten Attacke aus.
Auf der Ferieninsel Phuket, in der Provinz Surat Thani sowie nochmals im bereits zuvor getroffenen Badeort Hua Hin explodierten am Freitagmorgen (Ortszeit) Sprengsätze, wie örtliche Polizeikräfte und Medien berichteten. Schon am Donnerstag hatte sich kurz hintereinander zwei Explosionen in Hua Hin ereignet. Bei der Bombenserie wurden nach neuen Erkenntnissen somit binnen 24 Stunden mindestens drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.
In Hua Hin waren zunächst am Donnerstagabend in einem Kneipenviertel zwei Bomben explodiert. Dabei war nach Polizeiangaben eine Thailänderin getötet worden. 22 Menschen wurden verletzt, wie eine Sprecherin sagte. Unter den Verletzten seien zwei Niederländerinnen und fünf weitere Ausländer.
Am Freitagmorgen gingen dann in Hua Hin zwei weitere Sprengsätze nahe des Uhrenturms in die Luft, wobei nach Behördenangaben ein weiterer Mensch getötet wurde. Auch von Phuket wurden am Morgen zwei Bombenexplosionen gemeldet; Informationen zu Opfern gab es von dort zunächst nicht.
«Dieselbe Handschrift»
Zuvor war bereits am Donnerstag in der südthailändischen Provinz Trang eine Bombe explodiert, wobei ein Mensch getötet worden war. «Die Bombenattentate tragen dieselbe Handschrift», sagte Armeegeneral Danai Kritmethavee vor Journalisten. «Wir gehen zurzeit davon aus, dass es sich um eine koordinierte Attacke handelt.» Es sei aber noch zu früh, um sich zu möglichen Motiven zu äussern.
In Hua Hin liegt ein Palast, der über Jahre von Thailands König Bhumibol Adulyadej benutzt wurde. Der 88-Jährige liegt derzeit in Bangkok im Spital. Der Anschlag erfolgte einen Tag vor einem Feiertag zu Ehren des Geburtstags von Königin Sirikit und wenige Tage nach einem umstrittenen Referendum über eine von der regierenden Militärjunta ausgearbeitete Verfassung.
Blutige Unruhen
Die Militärjunta, die 2014 nach einer Phase blutiger Unruhen die Macht ergriffen hatte, hält sich selbst zu Gute, das Königreich wieder zu Stabilität und Ordnung geführt zu haben. Allerdings ist es auch dem Militär nicht gelungen, den seit Jahren im äussersten Süden des Landes schwelenden Aufstand muslimischer Rebellen in den Griff zu bekommen. In den Konflikt wurden bereits mehr als 6500 Menschen getötet.
Vor knapp einem Jahr waren bei einem Anschlag in Bangkok zudem an einem beliebten Hindu-Schrein 20 Menschen getötet worden, die meisten davon ausländische Touristen. Es war der blutigste Anschlag der jüngeren Geschichte des Landes. Die Behörden machen zwei Uiguren aus dem Westen Chinas dafür verantwortlich. Die beiden Männer, die demnächst vor Gericht erscheinen sollen, bestreiten jedoch jede Verwicklung. (sda/afp/reu)