Nun steht der Preis fest: Der deutsche Chemiekonzern Bayer will den US-Agrarchemie-Riesen Monsanto für 62 Milliarden Dollar übernehmen. Das Unternehmen legte am Montag ein offizielles Angebot vor. Demnach bietet Bayer je Monsanto-Aktie 122 Dollar in bar.
Das sei eine erhebliche Prämie für die Monsanto-Aktionäre. Zur Finanzierung setzt Bayer auch auf eine Kapitalerhöhung. Mit der Übernahme würde der deutsche Konzern, der sich immer mehr auf die Sparten Pharma und Agrar konzentrieren will, zum weltgrössten Agrarchemie-Hersteller aufsteigen und demnach die Basler Syngenta übertrumpfen.
Der Deal biete «eine überzeugende Gelegenheit für Bayer, ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen», erklärte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung an die Finanzwelt. Bereits nach drei Jahren könne das Ergebnis des zusammengelegten Bayer-Monsanto-Konzerns durch Einspareffekte und eine bessere Verzahnung jährlich um rund 1.5 Milliarden Dollar verbessert werden.
Monsanto steht international auch wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Zudem stellt das US-Unternehmen den weltweit meistgenutzten Unkrautvernichter «Roundup» mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat her. In Deutschland kommt das Unkrautbekämpfungsmittel auf etwa 40 Prozent der Felder zum Einsatz.
Monsanto hatte zuletzt unter dem gefallenen Preis für Agrarprodukte zu leiden, der zu einem Rückgang der Bestellungen durch die Landwirtschaft führte. Das Unternehmen machte deshalb Abstriche an seiner Gewinnvorhersage für 2016.
Im vergangenen Jahr noch war Monsanto der Angreifer gewesen und hatte Syngenta übernehmen wollen. Syngenta wehrte sich vehement, Monsanto gab im August auf. Jetzt wird der Basler Konzern für 43 Milliarden Dollar - mit seinem Einverständnis - vom chinesischen Chemieriesen ChemChina übernommen. (sda/reu/dpa)