Britischer Minister vor May-Rede: Werden Verpflichtungen erfüllen

Britischer Minister vor May-Rede: Werden Verpflichtungen erfüllen

22.09.2017, 12:00

Grossbritannien will laut Verkehrsminister Chris Grayling beim EU-Austritt seinen finanziellen Pflichten nachkommen. «Wir sind eine Nation, die ihre Verpflichtungen erfüllt», sagte er wenige Stunden vor einer Rede von Premierministerin Theresa May zum Brexit.

May werde in Florenz erläutern, wie Grossbritannien die Austrittsverhandlungen voranbringen wolle und wie es sich die Grundzüge der künftigen Beziehungen zur EU vorstelle, sagte Grayling am Freitag im BBC Radio.

Bereits am Montag beginnt eine neue Brexit-Verhandlungsrunde in Brüssel. Die Gespräche sind nach Angaben von EU-Chefunterhändler Michel Barnier bislang kaum vorangekommen.

Umstritten sind unter anderem die finanziellen Verpflichtungen des Königreichs beim Ausstieg, der für März 2019 terminiert ist. In Brüssel werden hinter vorgehaltener Hand Zahlen zwischen 60 und 100 Milliarden Euro genannt.

May will der EU der BBC zufolge 20 Milliarden Euro für eine Übergangszeit anbieten unter der Bedingung, dass Grossbritannien nach dem Ausstieg Teil des Binnenmarktes bleiben kann.

Im «historischen Herz» Europas

Begleitet wird May in Florenz britischen Medien zufolge von Aussenminister Boris Johnson, Schatzkanzler Philip Hammond und Brexit-Minister David Davis. Die Politiker wollten die Einigkeit der Regierung demonstrieren. Ein Regierungssprecher wollte dies auf Anfrage aber nicht kommentieren. Im Kabinett gab es bislang keinen einheitlichen Brexit-Kurs.

May hält ihre Rede in der gotischen Klosteranlage Santa Maria Novella mitten in Florenz. Sie habe die italienische Stadt ausgewählt, weil es das «historische Herz» Europas sei, hiess es in Downing Street.

EU-Chefunterhändler Michel Barnier hatte am Donnerstag im italienischen Parlament gesagt, man werde May «aufmerksam und konstruktiv» zuhören. Sollte bis zum EU-Austritt im März 2019 keine Abmachung über die künftigen Beziehungen erreicht sein, werden unabsehbare Folgen für die Wirtschaft und andere Bereiche befürchtet. (sda/reu/dpa)

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