Bei einem Bombenanschlag vor einem Spital im Südwesten Pakistans sind am Montag zahlreiche Menschen getötet worden. Der Gesundheitsminister der Provinz Belutschistan, Saleh Baloch, ging beim Anschlag in der Stadt Quetta von mindestens 40 Toten aus.
Viele der Opfer waren Journalisten und Anwälte, die sich aus Protest gegen die Ermordung des Präsidenten des örtlichen Anwaltsvereins versammelt hatten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Baloch warnte, die Opferzahl könnte noch weiter steigen. Demnach gab es 40 Verletzte. Ein Polizeibeamter der Stadt sprach von «um die 50 Verletzten». Darunter seien viele Schwerverletzte.
Bilder des Anschlagsorts zeigten zahlreiche auf dem Boden liegende Leichen in Blutlachen. Viele der Toten trugen Anzüge und Krawatten. Die Provinzregierung setzte eine dreitägige Trauerzeit an.
Der Präsident des Anwaltsvereins, Bilal Anwar Kasi, war am Morgen von Unbekannten ermordet worden, als er gerade sein Haus verliess, um zur Arbeit zu gehen. Zu den beiden Angriffen bekannte sich zunächst niemand.
In der an den Iran und Afghanistan grenzenden Provinz Belutschistan sind radikale Islamistengruppen aktiv, die immer wieder blutige Anschläge auf die schiitische Minderheit verüben. Zudem kämpfen bewaffnete Separatisten gegen die Sicherheitskräfte.
Es war schwerste Anschlag in Pakistan dieses Jahr seit einem Bombenattentat auf Christen, die gemeinsam Ostern feierten, in einem Park von Lahore; dabei waren 75 Menschen getötet worden. (sda/afp/dpa)