Kunden des öffentlichen Verkehrs müssen ab kommendem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Wegen der Trassenpreise, die der Bund auf Ende 2016 weiter erhöht, kosten Billette und Abonnements durchschnittlich drei Prozent mehr.
Dies habe die Branche vergangene Woche beschlossen, teilte der Verband öffentlicher Verkehr (VÖV) am Mittwoch mit. Die Tarifmassnahmen entsprächen der einvernehmlichen Regelung mit Preisüberwacher Stefan Meierhans vom August 2014.
Dessen Genehmigung stehe noch aus. Die definitiven Preise, die ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 gelten sollen, würden nach dem Abschluss der Verhandlungen veröffentlicht.
Vergangenes Jahr hatte der Bundesrat beschlossen, die Trassenpreise ab 2017 um 100 Millionen Franken pro Jahr zu erhöhen. Grund dafür ist laut VÖV «der stete qualitative und quantitative Ausbau des Angebots sowie dessen Unterhalt im öffentlichen Verkehr der Schweiz».
Bereits im Rahmen der FABI-Vorlage (Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur) im Jahr 2011 hatte die Regierung entschieden, dass sich Kundinnen und Kunden an diesen Zusatzkosten beteiligen sollen. «Die ÖV-Branche ist aber klar der Ansicht, dass der öffentliche Verkehr in der Schweiz für alle erschwinglich bleiben muss», schrieb der VÖV. Preiserhöhungen müssten so moderat wie möglich ausfallen.
Aus diesem Grund trage die Branche einen Teil der aufgrund der Trassenpreiserhöhungen anfallenden Zusatzkosten selber. Zudem setze sich die Branche für eine weitere Verbesserung des Preis-/Leistungsverhältnisses ein, zum Beispiel mit der Schaffung von neuen Angeboten wie den Sparbilletten. (sda)