Stimmabgabe in Sambia verläuft nach turbulentem Wahlkampf friedlich

Stimmabgabe in Sambia verläuft nach turbulentem Wahlkampf friedlich

11.08.2016, 17:00

Sambias Bevölkerung ist am Donnerstag zur Wahl eines neuen Präsidenten, des Parlaments und der kommunalen Vertreter aufgerufen worden. Die Wahlbeteiligung sei gut und die Stimmabgabe verlaufe friedlich, hiess es von der Wahlbehörde.

Rund 6.7 Millionen registrierte Wähler der etwa 16 Millionen Einwohner konnten am Donnerstag noch bis 18.00 Uhr (MESZ) ihre Stimmen in einem der über 8000 Wahllokale abgeben. Die Öffnung der Wahllokale erfolgte trotz einzelner Unregelmässigkeiten pünktlich. Bereits Stunden zuvor warteten Tausende Menschen darauf, ihre Stimmen abzugeben.

Der 59-jährige Präsident Edgar Lungu war Anfang 2015 nach dem Tod seines Vorgängers Michael Sata ins Amt gewählt worden.

Sambia zählt zu den grössten Kupferproduzenten weltweit. Eine wirtschaftliche Krise hat das Vertrauen in die regierende Patriotische Front (PF) geschädigt. Trotz vergleichsweise hohen wirtschaftlichen Wachstumsraten lebt aber die Mehrheit der rund 16 Millionen Sambier in bitterer Armut.

Gewalt im Vorfeld

Im Vorfeld der Wahlen war es in dem Land im Süden Afrikas zu gewalttätigen Zusammenstössen zwischen der Polizei und Anhängern der Opposition gekommen. Zwei Mitglieder der oppositionellen Vereinigten Partei für Nationale Entwicklung (UPND) wurden während des Wahlkampfs von der Polizei erschossen. Beobachter räumen der UPND unter der Führung von Hakainde Hichilema gute Chancen ein.

Die Opposition hatte die Regierungspartei beschuldigt, der wirtschaftlichen Krise keinen Einhalt gebieten zu können. Ein Einbruch des Weltmarktpreises für Kupfer, regelmässige Stromausfälle und der Wertverlust der Währung haben massgeblich zu der Krise beigetragen.

Sambia zählte seit der Einführung einer Mehrparteien-Demokratie 1990 zu den stabilen Demokratien auf dem Kontinent. Ankündigungen der Regierung, eine Wahlniederlage nicht zu akzeptieren, hatten jedoch bereits im Vorfeld der Wahlen zu starken politischen Spannungen geführt.

Die Europäische Union hat rund 120 Beobachter aus allen 28 EU-Staaten zur Wahl entsandt, wie die Vorsitzende der Mission, Cécile Kyenge, sagte. Erste Ergebnisse soll es Kyenge zufolge am Samstag geben. (sda/dpa)

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