Die beiden Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot sind nach einer Festnahme am Dienstag wieder freigelassen worden. Nadeschda Tolokonnikowa und ihre Bandkollegin Maria Alechina verliessen am Dienstag die Polizeistation in der russischen Olympiastadt Sotschi.
Auch alle weiteren festgenommenen Regierungskritiker wurden freigelassen. Tolokonnikowa und Alechina waren nach Angaben der Polizei wegen eines Diebstahls in ihrem Hotel «befragt» worden. Tolokonnikowa gab an, zusammen mit Alechina bereits am Sonntag sieben Stunden und am Montag zehn Stunden lang festgehalten worden zu sein.
Für Tolokonnikowa und Alechina war es die erste Festnahme seit ihrer Freilassung aus der Lagerhaft. Die beiden Frauen hatten im Februar 2012 ein sogenanntes Punkgebet in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale aufgeführt, das sich gegen den heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin richtete. Sie wurden daraufhin wegen «Rowdytums» zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Im Dezember kamen sie durch eine Amnestie vorzeitig frei.
Маша Алехина, я и еще одна участница Pussy Riot едем в отдел полиции Блиново за нахождение в Сочи. pic.twitter.com/bj8qpX7gMN
— Надя Толокно (@tolokno) February 18, 2014
Am Puls der Geschehnisse dank Twitter
Über die Festnahme informierten die beiden Putin-Kritikerinnen über den Kurznachrichtenkanal Twitter. Sie seien am Rande der Olympischen Winterspiele in Sotschi unter brutaler Gewalt in ein Polizeiauto gezerrt und «des Raubs beschuldigt» worden. Auf Twitter hielten die Betroffenen ihre Fans mit Bilder am Laufenden.
Die Band habe sich in Sotschi aufgehalten, um ein neues Musikvideo zum Song «Putin Will Teach You To Love The Motherland» aufzunehmen. Bereits da seien sie für mehrere Stunden festgehalten worden und hätten keinen Anwalt beiziehen dürfen, schreibt Nadeschda Tolokonnikowa. (can/meg/sda)