In Südfrankreich hat ein Mann sein Auto vor einem Uni-Campus in Passanten gesteuert und drei Menschen verletzt. Nach Angaben aus Polizeikreisen erlitt eine 23-jährige Frau dabei am Freitag an einem Fussgängerweg in Blagnac nahe Toulouse schwere Kopfverletzungen.
Zwei weitere junge Menschen wurden leicht verletzt. Polizeikreisen zufolge handelte es sich bei den drei Personen um chinesische Staatsangehörige.
Die Polizei nahm den Fahrer fest, der nach eigenen Angaben absichtlich gehandelt hatte. Die Hintergründe sind noch unklar, die Behörden sprachen aber von einem «psychiatrischen Profil».
Laut dem Toulouser Staatsanwalt Pierre-Yves Couilleau gab der Festgenommene an, dass seit etwa einem Monat der Wille in ihm herangereift sei, in Menschen zu rasen. Aus Polizeikreisen hiess es, dass der Mann sich als schizophren bezeichnet habe.
Couilleau sagte dem Sender BFMTV, der Fahrer sei von den Behörden nicht in der Datenbank möglicher Gefährder für die Staatssicherheit geführt worden. Darin werden etwa Menschen aufgelistet, denen terroristische Absichten zugetraut werden. Der Fall wurde zunächst auch nicht von Anti-Terror-Ermittlern übernommen.
Frei auf Bewährung
Der Festgenommene sei der Justiz aber bekannt, weil er etwa zehnmal verurteilt worden sei. Aktuell sei er im Rahmen einer Bewährungsstrafe verpflichtet, sich behandeln zu lassen - dieser Auflage sei er nachgekommen.
Diese Angaben seien aber alle noch unter Vorbehalt, so der Ermittler. Nach französischen Medienberichten soll der Fahrer 28 Jahre alt sein, bei den Opfern handle es sich um Studenten.
Innenminister Gérard Collomb bekundete den Verletzten seine Unterstützung und lobte eine schnelle Reaktion der Polizei. Die Ermittlungen sollten nun den Hintergrund der Tat klären, teilte er auf Twitter mit. Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Terroranschlägen, darunter auch Attacken mit Fahrzeugen. (sda/dpa/reu)