Gotthard 2016: Europas Spitzenpolitiker sind am Gotthard eingetroffen

Gotthard 2016: Europas Spitzenpolitiker sind am Gotthard eingetroffen

01.06.2016, 13:5201.06.2016, 13:52

Mit der ersten offiziellen Fahrt von zwei Personenzügen ist der neue Gotthard-Basistunnel am Mittwochmittag eingeweiht worden. Auch Merkel, Hollande und Renzi sind inzwischen gelandet und befinden sich im Gotthard-Zug gegen Süden.

Anderthalb Stunden zuvor waren 1000 Personen, die in der Verlosung ein Ticket ergattern konnten und in den ersten Festzügen durch den neuen Tunnel fahren durften, von den Ehrengästen, dem Militärspiel und einem Feuerwerk empfangen. Den Startschuss für die Abfahrt hatte Bundespräsident Schneider-Ammann gegeben mit den Worten «Bahn frei! Place aux trains! Via libra pils trens! Via libera ai treni!»

Buntes Spektakel

Während der Fahrt der Züge wurde den Gästen an den beiden Portalen ein Spektakel zum Mythos Gotthard und dem hochmodernen neuen Tunnel gezeigt. Die Inszenierung mit 600 Darstellerinnen und Darstellern fand gleichzeitig in Pollegio TI und Rynächt UR statt.

Die Freilicht-Inszenierung in Pollegio TI ging nach tagelangen Regenfällen im Tessin am Mittwoch sogar trocken über die Bühne. Die Inszenierung in Rynächt UR fand in einer langen und kahlen Betonhalle statt. Sie wurde durch Licht und Ton in eine gespenstische Atmosphäre getaucht.

VIPs sind vor Ort

Zu den weiteren Feierlichkeiten sind nun alle «Very VIPs» da: Als Letzter der Staatsoberhäupter landete der französische Präsident François Hollande in Rynächt. Er wurde wie zuvor die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Italiens Regierungschef Matteo Renzi von Bundespräsident Johann Schneider-Ammann empfangen.

Als erster ausländischer Staatschef war der liechtensteinische Regierungschef Hasler auf dem Festplatz in Rynächt eingetroffen. Hasler fuhr in einer schwarzen Limousine auf dem Festgelände vor und wurde von Bundespräsident Johann Schneider-Ammann empfangen.

Der neue österreichische Bundeskanzler Christian Kern traf um circa 12 Uhr auf dem Festgelände ein. Schneider-Ammann empfing Kern, der in einem Konvoi mit fünf Fahrzeugen vorgefahren kam.

Der Zug mit den «Very VIPs» fuhr kurz nach halb zwei im Norden los. Nach der Ankunft geht die Feier im Süden weiter. Die Fahrt dauert etwas länger als für die normalen Fahrgäste: etwa 30 statt nur 20 Minuten.

Segnung eines Mustertunnels

Zum Auftakt der Feierlichkeiten war der Tunnel gesegnet worden. Geistliche dreier Religionen führten am Morgen gemeinsam eine Segnungszeremonie durch. Diese fand aus Sicherheitsgründen nicht im Tunnel selbst, sondern beim Zuganggsstollen Amsteg in einem sogenannten Mustertunnel zwei Kilometer tief im Berg drin statt.

Im Licht von einigen wenigen Scheinwerfern beteten ein Pater, eine Pfarrerin, ein Imam und ein Rabbiner um den Segen für alle Reisenden und Arbeiter im Tunnel. Auch ein Atheist nahm an der Zeremonie teil. Die schlichte Zeremonie kam ohne Musik und Publikum aus. (sda)

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