Die mehrtägige Waffenruhe in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo hat nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen keine nachhaltige Entlastung für die eingeschlossene Bevölkerung gebracht. Keine Hilfe sei in die Stadt gelangt.
«Nach unseren Informationen ist weder Hilfe in die Stadt gelangt, noch sind Menschen aus der Stadt rausgekommen, um woanders Hilfe zu finden», sagte der Präsident der deutschen Sektion, Volker Westerbarkey, am Montag im Sender hr-iNFO.
Zur Versorgung der Verletzten fehlten grundlegende Materialien. Die Lage sei unmenschlich, sagte Westerbarkey. «Ein Arzt erzählte uns, dass er in einer Notsituation entscheiden muss, wer von zwei Patienten das Beatmungsgerät bekommt oder behält - weil nicht beide Menschen zu retten sind.» Man könne zudem nicht in den Spitälern arbeiten, ohne befürchten zu müssen, bombardiert zu werden.
Nach Auslaufen der Waffenruhe hatten die syrischen Streitkräfte am Wochenende eine neue Offensive auf den Osten Aleppos begonnen, wo sich Rebellen verschanzt haben. Rebellen nahmen den von der Regierung beherrschten Westen der Stadt unter Beschuss. (sda/dpa)