Noch vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses in Nicaragua hat die Opposition Neuwahlen verlangt. Wegen der niedrigen Wahlbeteiligung und des Ausschlusses regierungskritischer Parteien will das Oppositionsbündnis FAD das Resultat nicht anerkennen.
Die Gruppe schätzte, dass die Wahlbeteiligung bei unter 30 Prozent lag. «Das ist die höchste Enthaltung in den vergangenen 30 Jahren», sagte Violeta Granera vom Oppositionsbündnis FAD am Sonntag an.
«Das war keine freie und transparente Wahl», sagte der ehemalige Präsidentschaftskandidat Luis Callejas, dessen Partei CND von der Wahl ausgeschlossen worden war. «Wir fordern die Wiederholung mit Transparenz, fairem Wettbewerb und unter unparteiischer internationaler Beobachtung.»
Präsident Daniel Ortega dürfte die Wahl deutlich gewinnen. In der jüngsten Umfrage kam der Amtsinhaber auf fast 70 Prozent der Stimmen. Die Opposition hatte er bereits zuvor mit juristischen Mitteln weitgehend ausgeschaltet.
Während des Wahltags sind bei einer Schiesserei drei Menschen ums Leben gekommen. Die Männer seien offenbar bei einem Gefecht mit staatlichen Sicherheitskräften erschossen worden, sagte der Bürgermeister von Ciudad Antigua, Henry Quiñónez, am Sonntag der Zeitung «El Confidencial».
Nach der Schiesserei wurden die Wahllokale in der Ortschaft geschlossen. Ob die Auseinandersetzung im Zusammenhang mit der Wahl stand, war zunächst unklar. (sda/dpa)