Fünf Jahre lang musste die Wagner-Welt ohne das Museum im Haus Wahnfried auskommen. Jetzt ist in Bayreuth das ehemalige Wohnhaus Richard Wagners mit einem grossen Festakt wiedereröffnet worden.
Wagner-Fans haben eine wichtige Pilgerstätte zurück: In Bayreuth ist nach fünfjähriger Sanierungszeit das Richard-Wagner-Museum im Haus Wahnfried, dem ehemaligen Wohnhaus des Komponisten, am Sonntag mit einem Festakt wiedereröffnet worden.
Haus Wahnfried, Richard Wagners einstige Wohnstätte, in deren Garten der Komponist beerdigt wurde, dient seit den 1970er Jahren als Museum. In den vergangenen fünf Jahren wurde es in einem 20-Millionen-Euro-Projekt aufwendig saniert. Daneben wurde ein Neubau platziert.
Ur-Enkelin bietet sich als «Dauerleihgabe» an
Die Ur-Enkelin des Komponisten, Nike Wagner (70), bot sich in ihrer unterhaltsamen und sehr bissigen Festrede als Dauerleihgabe für das neu eröffnete Museum an.
«Die letzten Wahnfried-Kinder erklären sich hiermit bereit, Teile des Museums zu werden», sagte sie auch im Namen ihrer Geschwister. «Es ist ja so wenig Originalmobiliar erhalten.» Voraussetzung dafür sei, dass sie, die ihre Kindheit und Jugend dort verbrachten, nachts zum Leben erwachen und im Haus feiern dürften.
Nike Wagner erinnerte vor allem daran, dass das Haus einst das Zuhause einer Familie war, «eine Villa Kunterbunt». «Wahnfried war Heimat.»
«Mögen die Bayern im Geiste ihres Märchenkönigs handeln», sagte sie über die Finanzierung des Museumsbetriebes. Der bayerische «Märchenkönig» Ludwig II. hatte Richard Wagner seinerzeit mit Unsummen dessen Kunst und Lebensstil finanziert. (sda/dpa)