Wolf: Acht gerissene Ziegen in Unterbäch VS auf dem Dorfplatz deponiert

Wolf: Acht gerissene Ziegen in Unterbäch VS auf dem Dorfplatz deponiert

03.06.2016, 19:16

In der Oberwalliser Gemeinde Unterbäch sind in der Nacht auf Freitag acht Ziegen gerissen worden. Vieles deutet auf einen Angriff durch einen Wolf hin. Die Ziegenhalter deponierten die Kadaver der Tiere auf dem Dorfplatz.

Die Ziegen wurden auf einer Alp in der Gemeinde Unterbäch gerissen, sagte Peter Scheibler, Leiter der Walliser Dienststelle für Jagd, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der Internetseite der Zeitung «Walliser Bote».

Die Zeitung veröffentlichte auch Bilder eines Lastwagens mit den Kadavern auf der Ladefläche auf dem Dorfplatz der 400-Seelen-Gemeinde. Der Kanton nimmt DNA-Analysen vor, um den Angreifer zu identifizieren, sagte Scheibler.

Die Rissmuster und der Zustand Kadaver würden jedoch auf einen Wolf deuten. Die Ziegen waren durch einen Elektrozaun, ein sogenanntes Flexinet, gesichert. In der Nacht auf Montag wurden in der gleichen Gemeinde mehrere Lämmer gerissen.

Auch dort deuteten die Rissmuster auf einen Wolf hin. Seit Anfang Jahr wurden in der Augstbordregion zwischen Zeneggen und Agarn mehrmals Schafe gerissen. Zahlreiche DNA-Proben konnten die Präsenz von drei Wölfen im Gebiet nachweisen.

Vier Wölfe im Wallis

Zum einen handelt es sich um den männlichen Wolf M59 und den weiblichen Wolf F14, die gemeinsam unterwegs sind und die Wahrscheinlichkeit eines Rudels im Wallis erhöhen. Zum anderen hielt sich das Weibchen F16 in der Region auf, die 2015 im Mittelwallis nachgewiesen wurde und sich über ein weitläufiges Territorium bewegen dürfte.

Bei der Suche nach Wolfsspuren während des Winters konnten im Kanton zwei weitere Wölfe identifiziert werden: Das Tier M63, das am 7. März erschossen am Rhoneufer aufgefunden wurde. Zudem wurde im Val d'Entremont der Wolf M64 registriert, der sich heute im Lötschental bewegt.

Die interessierten Kreise, namentlich die Landwirtschaft, würden laufend über die Überwachung informiert, wie der Kanton Wallis am Freitag mitteilte. Das erlaube es den Züchtern, die notwendigen Massnahmen im Herdenschutz zu planen und umzusetzen. (sda)

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