Die Genfer Stadtregierung beugt sich dem Druck aus der Türkei nicht und belässt eine Fotografie, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert, auf der Place des Nations. Das gab die Stadtregierung nach der Sitzung vom Dienstag bekannt.
Man halte an der Bewilligung für diese Ausstellung bis am 1. Mai fest, teilte die Genfer Stadtregierung in einer Medienmitteilung vom Dienstag mit. Die Ausstellung dieser Fotografien trage zur Verteidigung der freien Meinungsäusserung bei und hebe die Stellung der Stadt Genf als Hauptstadt der Menschenrechte hervor.
Das Foto ist Teil einer Ausstellung von Demir Sönmez, eines Genfer Fotografen mit kurdischen und armenischen Wurzeln. Die 58 Fotos stehen auf der Place des Nations vor dem Hauptquartier der UNO. Gezeigt werden Bilder von Demonstrationen, die auf dem Platz durchgeführt wurden.
Darunter befindet sich auch ein Bild eines Transparentes, auf dem der frühere Premierminister Erdogan für den Tod eines Jugendlichen verantwortlich gemacht wird: «Ich heisse Berkin Elvan, die Polizei hat mich auf Geheiss des türkischen Ministerpräsidenten getötet», steht auf dem Banner. Das türkische Konsulat in Genf hatte die Entfernung dieses Fotos verlangt. (sda)