Tsunami-Warnung nach schwerem Erdbeben in Neuseeland

Tsunami-Warnung nach schwerem Erdbeben in Neuseeland

13.11.2016, 14:16

In Neuseeland hat ein starkes Erdbeben nach ersten Berichten wohl erhebliche Sachschäden angerichtet. Der Erdstoss auf der Südinsel nahe der Stadt Christchurch in der Nacht zum Montag (Ortszeit) hatte eine Stärke von 7.8 wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte

Das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam gab die Stärke mit 7.9 an. Und in Neuseeland selbst war von 6.6 die Rede. Den Experten zufolge ereignete sich das Beben in einer Tiefe von 10 Kilometern, das Zentrum lag demnach nördlich von Christchurch. Menschen in der Region berichteten in den sozialen Medien von sehr heftigen Erdstössen.

Nach ersten Medienberichten aus Neuseeland war das Beben nicht nur in Christchurch auf der Südinsel, sondern auch in Wellington, Taranaki, Hamilton und Auckland auf der Nordinsel sehr deutlich zu spüren. Im Onlineportal «stuff.co.nz» waren erste Fotos der Schäden zu sehen. Sie zeigten unter anderem zerbrochene Glasscheiben in einem Gebäude in Wellington. Ein Twitter-Nutzer schickte Bilder seines verwüsteten Hauses. In der Region Taranaki fiel in mehreren Städten der Strom aus.

Der Zivilschutz warnte vor einem Tsunami. Er rief die Bevölkerung an der Ostküste der Südinsel dazu auf, sich sofort von der Küste in höher gelegene Gebiete im Inland zu begeben. «Gehen sie sofort zum nächsten höher gelegenen Punkt oder so weit landeinwärts wie Sie können», hiess es in der Mitteilung.

«Vom Ächzen des Daches geweckt»

In Hamilton (Nordinsel) gab es für Wayne Timmo ein unsanftes Erwachen, als die Küchenmarkise gegen das Fenster schlug. «Das Wasser im Swimming Pool des Nachbarn schwappte hin und her und die vom Erdbeben geweckten Leute liefen auf die Strasse», sagte er.

Die Reporterin Rachel Thomas berichtete «stuff.co» aus Hataitai am Stadtrand von Wellington, sie und ihre Mitbewohner seien vom Ächzen des Daches geweckt worden. «Unser Nymphensittich fiel von seiner Stange. Wir drei drängen uns im Morgenmantel unter dem Küchentisch mit einem zitternden Vogel zwischen uns.»

Eine Polizeisprecherin in Christchurch, der bedeutendste Stadt der Südinsel Neuseelands, sagte, bis auf ein Loch in einer Strasse seien noch keine Schäden gemeldet worden. «Seien Sie nur vorsichtig auf den Strassen wegen möglicher Schäden», sagte sie.

Ein Beben der Stärke 6.3 hatte im Jahr 2011 in der Gegend um Christchurch schwere Schäden angerichtet. 185 Menschen starben damals, etwa 10'000 Häuser wurden schwer beschädigt. (sda/afp/dpa/reu)

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