In der Genfer Vorortsgemeinde Bellevue sind in der Nacht auf Samstag über tausend Liter Salzsäure aus einer Zisterne entwichen. Niemand wurde verletzt. Die Feuerwehr evakuierte die Bewohner zweier anliegender Gebäude. Am Samstagmorgen wurde Entwarnung gegeben.
Der Chemieunfall ereignete sich kurz nach Mitternacht bei einer Einrichtung der Industriellen Betrieben Genf (SIG), wie ein Vertreter der Behörde der Nachrichtenagentur sda sagte. Es sei rund ein Drittel einer Zisterne mit 5000 Litern der ätzenden Säure ausgelaufen.
Rund 30 Feuerwehrleute, mit speziellen Schutzanzügen ausgerüstet, pumpten die Flüssigkeit in ein Auffangbecken. Unklar war, warum es zum Chemieunfall kam. Der Einsatz sei gut ausgegangen und habe um 08.00 Uhr am Samstagmorgen beendet werden können, sagte der Feuerwehr-Einsatzleiter.
Es handelte sich gemäss seinen Aussagen um eine «delikate» Operation. Wenn die Salzsäure mit metallischen Stoffen in der Umgebung reagiere, entstehe dabei hoch entzündlicher Wasserstoff. Vor Ort waren deshalb über ein Dutzend Interventionsfahrzeuge, um nötigenfalls einzugreifen.
Die ätzende Flüssigkeit dürfte grössere Schäden am SIG-Gebäude hinterlassen haben, hiess es weiter. Unter anderem funktionierten auch die automatischen Türen des Gebäudes nicht mehr, weil die Elektronik offenbar von der Chemikalie beschädigt wurde.
Die Evakuierung der zwei Gebäude sei vorsorglich geschehen und vor allem wegen des unangenehmen Geruchs. Weitere Anwohner seien aufgefordert worden, Türen und Fenster geschlossen zu halten. (sda)