Der seit mehr als drei Wochen dauernde Hungerstreik polnischer Assistenzärzte weitet sich aus.
Gegen schlechte Arbeitsbedingungen in Polens Gesundheitssystem werde inzwischen unter anderem an Klinken in Warschau, Krakau, Lodz, Stettin, Breslau und Danzig protestiert. Dies teilte am Mittwoch die Vereinigung der Nachwuchsärzte mit, die den Hungerstreik organisiert.
Um Solidarität mit den Assistenzärzten zu bekunden, riefen Kollegen der südöstlichen Wojewodschaft Kleinpolen für Mittwoch zur Protestaktion «Tag ohne Arzt» auf. Ihren Dienst wollten sie auf Notfälle beschränken. Der Hungerstreik, der am 2. Oktober an der Warschauer Uni-Kinderklinik begann, wird auch von Polens Ärztekammer sowie dem Verband medizinischer Berufe unterstützt.
Die Protestler mahnen zum Beispiel an, dass bereits mehrere ihrer Kollegen in diesem Jahr wegen Überarbeitung gestorben seien. Sie fordern die Regierung daher zur Aufstockung der unter dem Durchschnittslohn liegenden Gehälter sowie der Ausgaben für das Gesundheitswesen auf. Die Mittel sollten binnen drei Jahren 6.8 Prozent statt bisher 4.7 Prozent des Bruttoinlandprodukts betragen, fordern sie. Die Regierung schlägt dagegen eine Aufstockung der Mittel auf 6 Prozent bis 2025 vor. (sda/dpa)