Nach dem verheerenden Feuer in einem Lagerhaus in Kalifornien haben Rettungskräfte neun Leichen aus den Trümmern geborgen. Die Ermittler vermuten in dem zerstörten Gebäude, das möglicherweise illegal genutzt wurde, aber noch weitere Opfer.
Die geborgenen Leichen müssten noch identifiziert werden, sagte Polizeisprecher Ray Kelly am Samstagabend (Ortszeit) in Oakland. Man gehe davon aus, dass die Zahl der Toten noch steigen werde. Zahlreiche Menschen wurden vermisst.
Das Feuer brach am Freitag gegen 23.30 Uhr (Ortszeit) in dem zweistöckigen Gebäude aus. Wie es dazu kam, war zunächst unklar. Bilder aus der Nacht zeigten, wie grosse Flammen aus dem Lagerhaus schlugen. Mehr als 70 Feuerwehrmänner waren im Einsatz. Die Löscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin. Das Dach stürzte ein, woraufhin auch die zweite Etage in Teilen einbrach.
Unklare Vermisstenzahl
Die Behörden richteten eine Anlaufstelle für Angehörige ein. Berichten zufolge befanden sich zwischen 50 und 100 Menschen auf der Party. Rettungskräfte hatten am Samstagvormittag (Ortszeit) eine Liste mit 25 Vermissten.
Polizeisprecher Kelly sprach davon, dass es mehrere dutzend Opfer geben könnte. Nur wenige Menschen seien nach dem Brand in Spitäler eingeliefert worden. «Es scheint so, als ob die Menschen es entweder nach draussen geschafft haben oder gar nicht», sagte Kelly. Ein Feuerwehrmann sagte, das Innere des Gebäudes habe einem Labyrinth geglichen.
Nach Angaben der Behörden gab es zwei Ausgänge. Die meisten der neun Toten hätten im zweiten Stockwerk gelegen, sagte Feuerwehrchefin Teresa Deloach-Reed. Dorthin führte nur eine provisorische Treppe. Nach ihren Angaben gibt es keine Erkenntnisse dafür, dass das Lagerhaus über eine Sprinkleranlage oder Rauchmelder verfügte.
Laut der Zeitung «East Bay Times» lebten rund 50 Menschen in dem Gebäude. Künstler nutzten Räume als Ateliers.
Untersuchung zu Nutzung
Die Stadt leitete am 13. November eine Untersuchung ein, nachdem es Beschwerden über eine illegale Nutzung gegeben hatte. Man habe jedoch seither nicht klären können, ob Menschen in dem Haus lebten, da sich der zuständige Ermittler keinen Zugang verschaffen konnte, sagte Darin Ranelletti von der Planungsbehörde der Stadt.
Das Gebäude durfte demnach lediglich als Lagerhaus genutzt werden. Eine Party in dem Gebäude hätte einer Zulassung bedurft, fügte Ranelletti hinzu. Eine solche habe es jedoch nicht gegeben.
Laut einer Facebookseite, die für das Event am Freitag warb, sollte der DJ «Golden Donna» dort auftreten. Zahlreiche Menschen drückten auf der Seite ihr Mitgefühl mit den Opfern aus. Andere suchten nach Bekannten. (sda/dpa)