Überwachungssoftware nützt Sicherheitslücke bei Whatsapp aus

Überwachungssoftware nützt Sicherheitslücke bei Whatsapp aus

14.05.2019, 09:1614.05.2019, 09:16

Der Chatdienst WhatsApp hat eine Sicherheitslücke geschlossen, durch die Überwachungs-Software auf Smartphones installiert werden konnte. Die Geräte konnten mit einem präparierten Whatsapp-Anruf infiziert werden

Die Schwachstelle lag in der Umsetzung der Internet-Telefonie, berichteten unter anderem die «Financial Times» und das Blog «TechCrunch». Hinter der Angriffs-Technologie werde die israelische Firma NSO vermutet, die Spionage-Werkzeuge an Regierungen verkauft. Whatsapp rief alle seine 1.5 Milliarden Benutzerinnen und Benutzer auf, das neueste Update zu installieren.

WhatsApp geht davon aus, dass Ziel der Angriffe lediglich einige ausgewählte Nutzer geworden sein dürften. So war wohl ein Menschenrechtsanwalt in Grossbritannien am Wochenende Ziel einer versuchten Cyber-Attacke über die Schwachstelle geworden, wie die «Financial Times» unter Berufung auf Forscher des Citizen Lab an der Universität von Toronto berichtete. Der Angriff sei durch die von Whatsapp unternommenen Gegenmassnahmen aber gescheitert, hiess es.

Der zum Facebook-Konzern gehörende Chatdienst erfuhr Anfang Mai von dem Problem und schloss die Lücke innerhalb weniger Tage. Betroffen waren sowohl Smartphones mit Googles Android-System als auch Apples iPhones, Telefone mit Microsofts Windows Phone und Samsungs Tizen, wie aus einem in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten technischen Hinweis hervorgeht. WhatsApp schaltete auch US-Regierungsbehörden für Ermittlungen ein.

Das bekannteste Produkt der Firma NSO ist eine Software mit dem Namen Pegasus, das nach bisherigen Informationen Mikrofon und Kamera eines Telefons aktivieren, Standort-Daten sammeln sowie E-Mails und Kurzmitteilungen durchsuchen kann. NSO betonte in einer Stellungnahme an die «Financial Times», das Unternehmen setze seine Werkzeuge nicht selbst ein, das machten nur Geheimdienste und Sicherheitsbehörden. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!