Angesichts der immensen Kosten für den Abgas-Skandal kürzt Volkswagen bei den Ausgaben. Für das kommende Jahr werden die Sachinvestitionen auf maximal 12 Milliarden Euro reduziert, das ist eine Milliarde weniger als im Schnitt der vergangenen Jahre.
«Wir fahren in den kommenden Monaten auf Sicht», sagte VW-Chef Matthias Müller am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung in Wolfsburg. VW werde aber nicht auf Kosten der Zukunft sparen, sondern sich auf die Technologien der Zukunft konzentrieren. Der Autokonzern hatte bereits angekündigt, die Elektromobilität und die Digitalisierung vorantreiben zu wollen.
VW ist in einer schweren Krise, seitdem der Konzern Mitte September zugegeben hatte, mit Hilfe einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben. Dabei ging es um Werte für das gesundheitsschädliche Stickoxid. Ausserdem hat VW bei 800'000 Autos falsche Angaben zum Ausstoss des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) gemacht. Es drohen Milliardenkosten.
In einem ersten Schritt hatte VW 6.7 Milliarden Euro für technische Nachbesserungen der manipulierten Dieselautos zurückgestellt. Weitere Risiken durch die später hinzugekommenen falschen CO2-Werte wurden zunächst auf 2 Milliarden Euro veranschlagt.
Der neue Konzernchef Müller hatte bereits kurz nach seiner Amtsübernahme angekündigt, wegen der Krise alle Investitionen auf den Prüfstand stellen zu wollen. Noch vor einem Jahr hatte Volkswagen bis 2019 Ausgaben von 85.6 Milliarden Euro angepeilt. Das Geld sollte in neue Modelle, die Werke sowie umweltfreundliche Technologien fliessen. (sda/dpa)