In Italien haben am frühen Morgen die Wahllokale für die Kommunalwahlen geöffnet. Gewählt wird in mehr als 1300 Gemeinden bis 23.00 Uhr. Mit besonderer Aufmerksamkeit wird der Urnengang in der Hauptstadt Rom sowie den Metropolen Mailand, Neapel und Turin beobachtet.
In Rom ist Virginia Raggi, Kandidatin der populistischen Fünf Sterne-Bewegung, die Favoritin. Ihr grösster Konkurrent ist der vom italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi unterstützte Kandidat der Demokratischen Partei (PD), Roberto Giachetti.
Beobachter rechnen damit, dass es bei einer eventuellen Stichwahl am 19. Juni auch zu einem rein weiblichen Duell zwischen Raggi und der Parteivorsitzenden der postfaschistischen Gruppierung «Fratelli d'Italia» (Brüder Italiens), Giorgia Meloni, kommen könnte.
In Mailand gilt hingegen ein Sieg der mitte-links stehenden PD mit dem Kandidaten Giuseppe Sala als wahrscheinlich. Sala war der Chef der im Oktober zu Ende gegangenen Weltausstellung in der lombardischen Metropole.
Die Kommunalwahlen sind ein wichtiger Test für die politischen Parteien, vor allem für Renzis PD. Der Premier warnte jedoch davor, den Kommunalwahlen eine zu grosse Relevanz einzuräumen, denn sie hätten einen stark lokalen Charakter. 13.5 Millionen Stimmberechtigte können an den Wahlen mitteilen. (sda/apa)