Angesichts fallender Ölpreise hat der Internationale Währungsfonds (IWF) betroffenen Förderstaaten seine Hilfe angeboten. «Der IWF steht offen für alle Mitglieder», sagte IWF-Chefin Christine Lagarde.
Zugleich forderte sie, teilweise hohe staatliche Subventionen für die Ölindustrie zu kappen und das Geld stattdessen für finanzielle Auffangnetze zu nutzen. «Die Subventionen sind in dieser Situation völlig kontraproduktiv», sagte Lagarde am Donnerstag in Washington.
Einige Länder, die von dem aktuellen Ölpreisverfall von bis zu 70 Prozent betroffen sind, hätten mit einer robusten Politik auf die Krise reagiert. Sie nannte die Ex-Sowjetrepublik Aserbaidschan als positives Beispiel. «Dort gibt es eine gute Fiskalpolitik, der Währungskurs wird als Puffer eingesetzt», sagte Lagarde.
In Ländern wie Nigeria sei man noch nicht soweit. Der IWF sei bereit zu helfen. «Sie sind Opfer eines externen Schocks», betonte Lagarde. Es gebe seitens des IWF keinerlei Stigmatisierung.
Die Situation in China, wo die Volkswirtschaft von reiner Industrieproduktion mehr in Richtung Handel und Dienstleistungen transformiert wird, sieht Lagarde gelassen. «Wir erwarten keine harte Landung Chinas», sagte die IWF-Chefin.
China müsse bereit sein, einen starken makroökonomischen Rahmen zu errichten und geringere, dafür aber nachhaltigere Wachstumsraten zu akzeptieren. Sie rief China dazu auf, fiskalpolitische Massnahmen gut zu kommunizieren. «Wir alle brauchen Verlässlichkeit, die Märkte mehr als alle anderen.» (sda/dpa)