Schweiz
Wirtschaft

AHV Rentenalter: Avenir Suisse will Erhöhung

Auch Senioren sollen ihren Teil zur Landesverteidigung beitragen, fordert Avenir Suisse.
Auch Senioren sollen ihren Teil zur Landesverteidigung beitragen, fordert Avenir Suisse.Bild: Shutterstock

Fürs Vaterland: Boomer sollen länger arbeiten

Das Parlament hat beschlossen, bis 2029 mehr Geld in die Armee zu stecken. Der Wirtschafts-Thinktank Avenir Suisse hat einen Vorschlag, wie das finanziert werden soll.
13.12.2025, 11:0013.12.2025, 12:40

Die Generation Babyboomer soll länger arbeiten müssen. Die Idee von Avenir Suisse, dem wirtschaftsnahen Thinktank, birgt Zündstoff.

Avenir Suisse schlägt vor, dass auch ältere Semester ihren Dienst an der Gesellschaft leisten sollen – in Form eines «Sicherheitsjahres», wie Avenir Suisse das nennt. Darüber berichtet am Freitag die NZZ.

Bedeutet das nun, dass die Schweizer Armee bald geflutet wird von Soldaten kurz vor dem Rentenalter? Ganz so stellt sich die Wirtschaft das nicht vor, nein.

Stattdessen sollen die Menschen in der Schweiz ein Jahr länger arbeiten: bis 66 Jahre. Das Sicherheitsjahr bedeutet also nichts anderes als eine verkappte Erhöhung des Rentenalters.

Vor der Rente noch ein Jahr Liegestützen in der Alters-RS?
Vor der Rente noch ein Jahr Liegestützen in der Alters-RS?Bild: Shutterstock

Das Geld, das damit jährlich in der AHV eingespart würde, möchte Avenir Suisse in die Armee stecken. Die Denkfabrik rechnet mit zwei Milliarden Franken jährlich, die so zusätzlich für die Landesverteidigung frei würden.

Muss die Generation Babyboomer mehr zur Verantwortung gezogen werden?
An dieser Umfrage haben insgesamt 3868 Personen teilgenommen

Die Finanzierung des Staatshaushalts habe sich über die letzten 70 Jahre dramatisch verschoben, argumentiert Avenir Suisse. Flossen 1965 noch jeder dritte Franken in die Armee und 13 Prozent in den Sozialstaat, hat sich das 60 Jahre später umgedreht. Für soziale Sicherheit wendet die Schweiz mehr als ein Drittel des Budgets auf, während für die Armee nur 6 bis 7 Prozent bleiben.

Bis 2029 sollen die Ausgaben für die Armee auf 8,4 Prozent des Gesamtbudgets steigen. Um das zu finanzieren, müssten die Babyboomer in die Pflicht genommen werden, findet Avenir Suisse:

«Sie leben länger, gesünder und wirtschaftlich stabiler als alle Generationen zuvor.»
Avenir Suisse

Auch wenn die Wirtschaft davon träumt: Eine Erhöhung des Rentenalters wird es in der Schweiz schwer haben. Im März 2024 schickte die Schweizer Stimmbevölkerung ein ähnliches Anliegen der Jungfreisinnigen mit fast 75 Prozent Nein-Stimmen bachab.

(her)

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Die beliebtesten Kommentare
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ThrashMetalHead
13.12.2025 11:34registriert Januar 2020
Ich hätte eine bessere Idee:
Wir schliessen Steuerschlupflöcher und kontrillieren besser, dass jeder die gesetzlichen Steuern korrekt bezahlt.
19711
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robo07
13.12.2025 11:35registriert März 2014
Immer mal wieder eine neue Schnapsidee. Die Babyboomer reichen von Jahrgang 1946 - 1964. Die meisten sind also schon in Rente. Sollen die alle nochmals „reaktiviert“ werden?
Zudem, wenn eine Rentenalterserhöhung überhaupt durchgesetzt würde, müsste das eingesparte Geld wohl eher direkt in die AHV fliessen als in die Armee.
1576
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Jep.
13.12.2025 11:29registriert Januar 2022
Die Unternehmen schmeissen am liebsten die älteren Arbeitnehmer auf die Strasse (um dann Fachkräftemangel zu monieren). Und dann sollen die unbeliebten Alten noch länger arbeiten gehen? Ja wo denn? Zuerst müsste man den Kündigungsschutz erhöhen, die PK-Belastung nivellieren und dann kann man drüber diskutieren. So ists fern der Realität und diese Berechnung Makulatur.
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