Familiäre Schlafprobleme: Wie die Mutter, so das Kind

Familiäre Schlafprobleme: Wie die Mutter, so das Kind

31.08.2017, 10:08

Wenn Mütter schlecht ein- oder durchschlafen, haben häufig auch ihre Kinder Mühe mit dem Schlaf. Das berichten Forschende der Uni Basel. Zwischen der Schlafqualität der Väter und jener ihrer Kinder fanden die Wissenschaftler in ihrer Studie jedoch keinen Zusammenhang.

Ein Forscherteam um Natalie Urfer-Maurer von der Universität Basel hat untersucht, wie Ein- und Durchschlafprobleme der Eltern mit der Schlafqualität der Kinder zusammenhängen. Sie analysierten den Schlaf von knapp 200 Kindern im Primarschulalter per Hirnstrommessung (EEG) und befragten ihre Eltern zur eigenen Schlafqualität und der ihres Nachwuchses, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte.

Dabei stiessen die Forschenden auf einen Zusammenhang zwischen der Schlafqualität der Mütter und jener ihrer Kinder: Die Sprösslinge von Müttern, die von Schlafproblemen berichteten, schliefen später ein, schliefen weniger lang und befanden sich gemäss EEG-Messungen weniger lang im Tiefschlaf, wie die Wissenschaftler im Fachblatt «Sleep Medicine» berichten. Zwischen der Schlafqualität von Vätern und jener ihrer Kinder fanden sie jedoch keinen Zusammenhang.

Von den Eltern abgeschaut?

Als möglichen Grund dafür nennen Urfer-Maurer und Kollegen, dass Mütter in der Schweiz durchschnittlich nach wie vor mehr Zeit mit den Kindern verbringen als die Väter. Das Schlafverhalten könnte sich dadurch zwischen Müttern und Kindern stärker angleichen.

Generell könnte es für den beobachteten Zusammenhang zwischen dem Schlaf der Eltern und der Kinder verschiedene Erklärungen geben: Der Nachwuchs könnte sich das Schlafverhalten von den Eltern abschauen, oder abendlicher Streit in der Familie könnte das Einschlafen erschweren.

Möglich sei aber auch, dass Eltern mit eigenen Schlafproblemen den eigenen Schlaf und den ihrer Kinder aufmerksamer beobachten. Dieser übermässige Fokus könnte die Schlafqualität beeinträchtigen, schrieb die Uni Basel. Und nicht zuletzt seien auch genetische Faktoren nicht auszuschliessen, die zu ähnlichem Schlafverhalten innerhalb von Familien führen könnten. (sda)

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