
Klein, handlich, zum Aufklappen: Das neue Android-Gerät hat allerdings mehr als einen Haken ...Bild: AP
Eines der beliebtesten Handys der Prä-Smartphone-Zeit kommt in modernem, äh, Gewand auf den Markt: Motorolas neues Klapphandy hat ein flexibles Display und lässt sich in der Mitte zusammenfalten.
15.11.2019, 07:4915.11.2019, 08:51
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Wenige Handys waren so stilprägend wie das Motorola Razr – und so erfolgreich. Die 2004 vorgestellten Klapphandys zählen zu den meistverkauften Mobiltelefonen der Welt.
Vor allem der Formfaktor war bei den Kunden beliebt: Das Razr war sogar zusammengeklappt sehr flach, dafür etwas breiter – perfekt für die Hosentasche. Mit dem neuen, am Mittwoch in den USA vorgestellten Razr hat Motorola genau diese Form wieder aufgegriffen, aber für das Smartphone-Zeitalter angepasst.
«Dies ist nicht das erste Mal, dass Motorola versucht, die legendäre RAZR-Marke wiederzubeleben.»
The Verge
Während das Ur-Razr ausgeklappt im unteren Teil noch eine Tastatur bot, bestehen heute beide Hälften aus Display. Genauer gesagt aus dem selben OLED-Display, das beim Zusammenklappen in der Mitte gefaltet wird.

Aufgefaltet hat der Bildschirm eine Diagonale von 6,2 Zoll (knapp 16 cm). In zusammengeklapptem Zustand kann der Nutzer auf ein kleines Display (2,7 Zoll) zurückgreifen, das Benachrichtigungen anzeigt, Musiksteuerung erlaubt und Selfies machen lässt.Bild: Motorola
Anders als die Falthandys von Samsung und Huawei
Ein besonderes Scharnier sorgt dafür, dass die beiden Smartphone-Hälften plan und ohne seitlichen Spalt aufeinander liegen, das OLED-Display im Innern dabei aber nur sanft gebogen und nicht scharf gefaltet wird.
Damit geht Motorola einen anderen Weg, als Samsung oder Huawei: Beide Unternehmen haben ebenfalls Smartphones mit flexiblen Displays vorgestellt, nutzen diese aber um ein Gerät im Smartphone-Format auf Tabletgrösse zu erweitern.
«Motorola arbeitete vier Jahre mit Lenovo zusammen und entwickelte 26 Prototypen, bevor man sich für das faltbare Display des Razr entschied.»
US-Medien konnten erste Geräte bereits ausprobieren und berichten, dass der Klappmechanismus sehr leichtgängig und gut bedienbar sei. Ausserdem sei – anders als bei Samsungs und Huaweis Faltgeräten – auf dem Display keine Falz sichtbar.
Das neue Klapphandy im Hands-on:
Technische Ausstattung: nur Mittelklasse
Ausgeklappt ähnelt das Razr einem typischen Android-Smartphone mit 6.2-Zoll-Display (2142 mal 876 Pixel). Nur der Wulst am unteren Ende macht das Gerät klar als ein Razr-Telefon erkennbar. Ist das Gerät zusammengeklappt, werden Hinweise und Infos auf dem externen 2.7-Zoll-OLED-Schirm gezeigt. Er löst mit 600 mal 800 Bidpunkten auf.
Abgesehen davon bietet das Gerät eher Mittelklasse-Ausstattung: Prozessor ist ein Snapdragon 710, nicht das derzeitige Topmodell Snapdragon 855. Auch die Akkukapazität ist mit 2510 Milliamperestunden eher klein. Als Kamera kommt rückseitig ein einzelner 16-Megapixel-Sensor zum Einsatz, die Frontkamera nimmt Fotos mit fünf Megapixel Auflösung auf.
All das dürfte im Alltag keine Probleme bereiten – andere Geräte im Premium-Preissegment bieten hier aber mehr.
Was kostet es?
Die technischen Einschränkungen dürften unter anderem dem sehr flachen Gehäuse geschuldet sein. Günstig wird das neue Motorola Razr dennoch nicht. Für die USA wurde ein Preis von 1499 US-Dollar genannt. Verizon-Kunden können es ab dem 26. Dezember 2019 vorbestellen.
Einen Preis für die Schweiz und Deutschland gibt es noch nicht. Hierzulande werde das Motorola Razr in Schwarz «in der ersten Hälfte von 2020» ausgeliefert, heisst es von Seiten Motorolas.

Paris Hilton war mal Markenbotschafterin für Motorola und hielt das (alte) Razr in jede Kamera.screenshot: popsugar.co.uk Besser als bisherige Falt-Versuche?
Die Traditions-Marke Motorola ist der nächste Anbieter mit einem Falt-Smartphone – und verfolgt dabei ein anderes Konzept als Rivalen wie Samsung und Huawei.
Die in diesem Jahr vorgestellte neue Geräteklasse der Falt-Smartphones hatte einen schweren Start – und es gilt immer noch als offene Frage, wie robust sie sind. Samsung musste den Start seines Modells Galaxy Fold im Frühjahr verschieben, nachdem mehrere an Journalisten verteilte Testgeräte schnell kaputtgingen. Das rund 2000 Euro teure Gerät kam erst im September auf den Markt.
Auch der Start von Huaweis Auffalt-Smartphone Mate X verschob sich vom ursprünglich anvisierten Sommer auf Herbst. Der chinesische Konzern hat zudem das Problem, dass er nach US-Sanktionen keine Google-Dienste auf seinen neuen Geräten vorinstallieren kann. Das Mate X kommt zunächst nur in China auf den Markt, wo Google-Apps eh nicht erlaubt sind.
(awp/sda/dpa)
Verwendete Quellen:
(jnm/t-online.de)
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Tesla büsste den Spitzenplatz an VW ein.
Die Deutschen steigerten ihre E-Auto-Neuzulassungen von Januar bis Juni um 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liessen den amerikanischen E-Auto-Pionier hinter sich. Die Volkswagen-Töchter waren mit ihren Elektroautos ebenfalls stark unterwegs: Skoda: Plus 147 Prozent. Audi: Plus 53 Prozent. Cupra: Plus 109 Prozent. Porsche: Plus 318 Prozent.
Elon Musks Konzern lieferte hingegen 33 Prozent weniger Teslas aus, was aber immer noch für Rang 2 reichte. Ebenfalls in die Top 5 der E-Auto-Marken fahren BMW, Audi und Skoda, die mit ihren neuen Stromern deutlich erfolgreicher als noch vor Jahresfrist agieren.
In den Top 10 konnten ausser Tesla und Volvo alle Automarken zulegen.
Aber das Motorola wirds wohl nicht...