Die Landespolizei Sachsen hat schon lange den Ruf, mit Rechtsextremen zu sympathisieren. So hatte der stellvertretende Ministerpräsident Sachsens vergangenes Jahr wegen fremdenfeindlicher Vorfälle die Polizei in die Nähe der islamfeindlichen Pegida-Bewegung und der rechtspopulistischen AfD gerückt.
Nun hat die Landespolizei Sachsen am Freitag ihren neuen Anti-Terror-Panzerwagen präsentiert. Und eine Kontroverse ausgelöst. Denn auf den Sitzen des «Survivor R» von Hersteller Rheinmetall prangt eine Stickerei, die an Nazi-Schriften erinnert. «Fehlt nur noch der Adler und das Kreuz», schreibt ein User auf Twitter.
Hübsches Logo! Fast wie früher ... fehlen nur Adler und Kreuz. Frage mich, wer sich sowas ausdenkt heutzutage im Freistaat #Sachsen ? Und wer hat entschieden, dass so ein Logo da rein kommt? (Blick in den neuen sächsischen Polizeipanzer #Survivor R, Foto LVZ/Knofe) @SMIsachsen pic.twitter.com/z5lN2ZD0q0
— Andreas Raabe (@__anra) December 17, 2017
Die Bestickung zeige ein Wappen, dazu in einer Schriftart, die Frakturschrift ähnlich sei. Die Nazis hatten diese Schrift einst als «einzig wahre deutsche Schrift» bezeichnet.
Auf sozialen Medien gingen die Wogen dementsprechend hoch.
Das sächsische Staatsministerium des Innern sah sich deswegen genötigt, eine Richtigstellung zu verbreiten. Das Fahrzeug sei so vom Hersteller Rheinmetall ausgeliefert worden. «Auch wenn die gewählte Schriftart nicht dem Markenhandbuch entspricht. Darin ein Indiz für eine rechte Attitüde zu sehen, weisen wir entscheiden zurück. »
Das Fahrzeug wurde mit dieser Bestickung der Sitze vom Hersteller so ausgeliefert. Auch wenn die vom Hersteller gewählte Schriftart nicht dem Markenhandbuch entspricht: Darin ein Indiz für rechte Attitüde zu sehen, weisen wir entschieden zurück.
— SMI Sachsen (@SMIsachsen) December 17, 2017
Die Wogen auf Twitter konnte das Staatsministerium mit der Antwort aber kaum glätten:
Wenn @RheinmetallAG den sächsischen Survivor mit Hammer und Sichel geliefert hätte, dann hätte die Polizei Sachsen das also auch schnafte gefunden?
— Christopher Lauer (@Schmidtlepp) December 17, 2017
Ich arbeite selber in der Beschaffung im ÖD ...
— 🔱 I∫∑g®|♍♍ 🔱 (@Isegrimm_666) December 17, 2017
1. Gibt es vorab Muster ...
2. ... wird reklamiert, was nicht gefällt oder nicht vertragsgemäß geliefert wird.
Ihre “Entschuldigung“ ist so tönern, dass sie schin fast lächerlich wirkt.
(amü)