Putin fasst den Begriff «Unterstützung aus der Luft» in Syrien offenbar weit auf: Ein Filmteam des russischen Staatsfernsehens (VGTRK) hat die jüngste Offensive der Assad-Truppen gegen Rebellen mit Videodrohnen festgehalten. Die Bilder entstanden angeblich in Jobar, einem Vorort von Damaskus, wo sich Regierungstruppen und Aufständische seit zwei Jahren erbitterte Kämpfe liefern. Einzelne Sequenzen legen nah, dass der Stadtteil mittlerweile praktisch komplett zerstört ist.
An einer anderen Stelle feuern Panzer auf Rebellenpositionen, hinterlegt mit pseudo-orientalischer Suspense-Musik in bester Hollywood-Manier. Angesichts des Auftraggebers (VGTRK) kann eine Propaganda-Absicht nicht ausgeschlossen werden.
Die Proganda scheint anzukommen: Anfang Oktober ergab eine Umfrage des unabhängigen Levada-Zentrums in Moskau, dass 72 Prozent der Russen die Luftschläge in Syrien befürworten. Ende September war es noch eine Minderheit gewesen.
Allerdings wollten in derselben Umfrage 78 Prozent der Befragten nicht ausschliessen, dass sich Syrien längerfristig zu einem Albtraum wie die Besetzung Afghanistans 1979-1989 entwickelt. (kri)