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Hübsch, nicht? Keine Frage, es ist ein Fake. Alleine schon die allzu offensichtliche Inszenierung und das omnipräsente «Burn»-Logo lassen aufhorchen. Und dass eine 747 in solch geringer Höhe, bei solch geringer Geschwindigkeit und ohne Klappen auszufahren eine Fassrolle vollziehen kann, ist nun mal unmöglich.
Obwohl ... eine Fassrolle mit einem vierstrahligen Düsenairliner – an sich geht das.
Es war im Jahr 1955, als die Firma Boeing daran war, der Welt den Prototypen ihres ersten Grossraum-Passagierflugzeugs vorzustellen, die Boeing 367-80 «Dash 80». Aus dem eleganten vierstrahligen Flieger sollte später die sehr erfolgreiche Boeing 707 werden, dem Vorgänger des 747 Jumbo-Jets.
Bei einem Demonstrationsflug über Seattle, beschloss Testpilot Tex Johnston dem Publikum etwas Besonderes zu bieten. Ohne dass die Boeing-Verantwortlichen am Boden Bescheid wussten, legte er den Steuerknüppel des 40x40 Meter grossen Flugzeugs um und vollführte eine perfekte Fassrolle.
Und falls es Zuschauer gab, die ihren Augen nicht zu trauen glaubten, wendete Tex sein Flugzeug und machte gleich eine zweite Fassrolle in die andere Richtung.
Gleich nach der Landung bestellte Boeing-Chef Bill Allen seinen Testpiloten zu sich ins Büro und fragte, was er sich da vorhin eigentlich gedacht habe. «Ich verkaufe Flugzeuge», so Johnston lapidar. «Ich wusste, dass eine 1G-Fassrolle völlig ungefährlich ist, aber beeindruckend aussieht.»
Gute 40 Jahre später, beim Jungfernflug der Boeing 777 im Jahr 1994, lauteten die Instruktionen vom damaligen Boeing-CEO Phil Condit an den Testpiloten John Cashman: «Keine Rollen!»