Der Hintergrund der Geiselnahme im Lindt-Café in Sydney ist nach Angaben des australischen Ministerpräsidenten Tony Abbott noch unklar. «Wir wissen nicht, ob sie politisch motiviert ist, aber es gibt einige Anzeichen, die dafür sprechen», sagte Abbott am Montag.
«Das ist ein sehr beunruhigender Vorfall.» Er wisse um die Besorgnis und die Angst der australischen Bevölkerung. Weitere Details nannte Abbott nicht.
Mittlerweile gab auch Andrew Sciopione, der Polizeichef von New South Wales ein Statement ab: Mindestens ein bewaffneter Mann habe eine unbekannte Zahl von Geiseln genommen, sagte er an einer Medienkonferenz. Der Polizei gelang es zudem am Nachmittag in Kontakt zu treten mit dem Geiselnehmer. Der Polizeichef könne jedoch keine Angaben machen zur Person, zum Motivation für die Tat oder zur Herkunft des Geiselnehmers. Das Vorgehen der Einsatzkräfte sei vergleichbar mit einer Terroroperation. Zum jetzigen Zeitpunkt seien ihm keine Vorfälle in der Stadt bekannt, die im Zusammenhang mit der Geiselnahme stünden. Die Polizei sei bemüht, den Vorfall friedlich zu beenden. Der Premier des Bundesstaates New South Wales sagte: «Wir wurden heute getestet.» Er versicherte, die Polizei sei bestens vorbereitet und habe auf die Situation bestens reagiert.
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— Karl J Balone (@KarlTPF) 15. Dezember 2014
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— Kait Smith (@KSmth2000) 15. Dezember 2014
Australische Fernsehsender haben mittlerweile Aufnahmen des Geiselnehmers gezeigt, der eine unbekannte Anzahl Menschen im Lindt-Café festhält (siehe Slideshow oben). Auf dem Video ist ein Mann mittleren Alters mit grauem Bart und einem Kopftuch zu sehen, auf dem offenbar arabische Schriftzeichen stehen. Der Mann trägt einen schwarzen Rucksack. Unklar ist bislang, ob es sich um einen oder mehrere Geiselnehmer handelt, und ob die Polizei mit ihnen in Kontakt steht.
Steve Loane, der Chef von Lindt Australia, zu dem das Café gehört, sagte dem Sender Sky Business, im Lokal am Martin Place hielten sich rund zehn Mitarbeiter und mehrere Kunden auf.
In Aufnahmen örtlicher Fernsehsender war zu sehen, wie einige der Geiseln gezwungen wurden, eine schwarze Fahne mit einem weissen arabischen Schriftzug hoch zu halten. (feb/sda/reu)