Stundenlang haben am Donnerstagabend im Zentrum von Zug Feuerwehrleute den Brand auf dem Dach der Zuger Kantonalbank bekämpft. Sieben Personen wurden medizinisch behandelt, zwei von ihnen ins Spital gebracht. Zur Brandursache und zur Schadensumme konnten am Freitagmorgen noch keine Angaben gemacht werden.
Die Brandermittler hätten den Brandherd lokalisiert, die Ursache des Feuerausbruchs sei aber noch unklar, sagte Polizeisprecherin Judith Aklin am Freitag an einer Medienorientierung. Erste Angaben, das Feuer sei in einem Bitumenkessel ausgebrochen, seien falsch, sagte Feuerwehrkommandant Daniel Jauch. «Woher der Funken kam, der das Feuer auslöste, wissen wir noch nicht», fügte er an.
Der Bankbetrieb war durch den Brand nicht betroffen. Das unter Denkmalschutz stehende Kantonalbank-Gebäude wird seit Anfang 2013 renoviert und hätte in einem Jahr wieder bezogen werden sollen. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers am Donnerstag um 19.15 Uhr befand sich niemand im Haus.
Das Feuer hat sich laut Jauch schlagartig auf der ganzen Fläche des Flachdaches ausgebreitet und auf das Dachgeschoss und das darunterliegende Stockwerk übergegriffen. Nachbargebäude seien durch den Grossbrand aber nie in Gefahr gewesen, betonte Jauch.
Die Feuerwehrleute hatten mit der starken Rauchentwicklung zu kämpfen. Die Löscharbeiten konnten nur von aussen über sogenannte Hubretter erfolgen, weil unklar war, ob die Statik des Gebäudes durch das Feuer beeinträchtigt wurde.
Zudem erschwerte die sommerliche Hitze die Arbeit der Feuerwehr: Die Feuerwehrleute mit ihren Atemschutzgeräten waren dadurch schnell erschöpft und mussten abgelöst werden. Ein Feuerwehrmann wurde wegen Erschöpfung im Spital behandelt. Ebenfalls ins Spital gebracht wurde eine Privatperson mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Fünf weitere Personen wurden ambulant medizinisch betreut.
Um Mitternacht war das Feuer unter Kontrolle, um 3 Uhr wurde ein Grossteil der Einsatzkräfte abgezogen. Noch am Freitagmorgen mussten jedoch die letzten Glutnester bekämpft werden. Im Untergeschoss des Gebäudes stand das Löschwasser zeitweise bis zu 60 Zentimeter hoch.
Es dürfte ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein, wie die Zuger Polizei mitteilte. Genaue Angaben gab es am Freitag aber nicht. Die Fachleute der Gebäudeversicherung hätten das Gebäude noch nicht inspizieren können, hiess es an der Medienkonferenz.
Es sei das erste Gebäude der Neuzeit in Zug, das unter Denkmalschutz gestellt wurde, sagte Stadtrat Andreas Bossard. Das Flachdachgebäude am Postplatz habe Ende der 1950er Jahre mit seiner «mutigen Gestaltung» ziemliches Aufsehen erregt.
Mitte 2012 wurden die Arbeitsplätze in Provisorien verlegt und Anfang Januar 2013 das Gebäude ausgehöhlt. Anfang 2014 war der Rohbau fertig und es wurde mit dem Innenausbau begonnen, wie Kantonalbank-CEO Pascal Niquille sagte. Die ums Gebäude verteilten Provisorien der Bank waren am Freitag geschlossen und sollen am Montag wieder geöffnet sein. (viw/sda)