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«Die Baustelle ist eine Katastrophe» – Anwohnende sind frustriert

«Die Baustelle ist eine Katastrophe» – Anwohnende sind frustriert

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Bild: TeleBärn
Es braucht «Nerven» auf der Oberdorfstrasse in Münchenbuchsee. Es wird gebaut. Die einseitige Verkehrsführung und die ungenaue Beschilderung der Bushaltestelle sorgen bei den Bürgerinnen und Bürger für Frust. Doch: Was ist vor dem «Buchsi»-Coop eigentlich los?
12.04.2024, 15:5312.04.2024, 15:53
Jan Bernhard / ch media

Es sorgt für Frust: Auf der Oberdorfstrasse, vor dem Coop in Münchenbuchsee, wird seit rund zwei Monaten gebaut. Der Verkehr wird einspurig geführt, die Bushaltestelle ist aktuell verschoben.

Doch aus Sicht der Autolenker, Velofahrer und ÖV-Nutzenden läuft es dort nicht reibungslos, es komme sogar zu gefährlichen Situationen. In einer Facebook-Gruppe regen sich die Anwohnenden darüber auf:

Was wird gebaut?

«Mit den Bauarbeiten ‹vor dem Coop› wird der Verkehrsknoten Oberdorfstrasse-Schöneggweg umgebaut und saniert», bestätigt Conrad Zingre, stellvertretender Kreisoberingenieur der Region Seeland und Berner Jura, auf Anfrage.

Konkret: Die Kreuzung wird vergrössert. Dabei wird die Beleuchtung auf der Kantonsstrasse ersetzt sowie Schutzinseln für Fussgängerinnen und Fussgänger errichtet. Beim Schöneggweg, auf Seite der Strahmmatte, entsteht ein zweites Trottoir. Zusätzlich werden die beiden Bushaltestellen «Coop» der Buslinie 36 behindertengerecht umgebaut.

Das gesamte Projekt «Oberdorfstrasse-Schönggweg» kostet rund 1,4 Millionen Franken.

Neue Haltestellen sollen Verkehrsfluss stören

Besonders zu reden gab in der Facebook-Gruppe die neuen Bushaltestellen. Künftig wird die Linie 36 beim Coop nicht mehr in einer sogenannten «Busbucht» anhalten. Neu werden die Busse «auf der Strasse» stoppen, die Autos dahinter müssen warten.

Aus Sicht des stellvertretenden Kreisoberingenieurs ist eine solche Haltestelle effizienter: «Fahrbahnhaltestellen sind weit verbreitet und ermöglichen uns, eine hindernisfreie Bushaltekante zu bauen. Diesen Vorteil wägen wir bei allen Projekten gegenüber dem Nachteil der wartenden Autos ab», so Conrad Zingre. Dies bedeutet also, dass der Verkehrsfluss kurzzeitig «gestört» wird.

Eine «Fahrbahnhaltestelle» ermögliche zusätzlich, dass der Linienbus flüssiger fahren kann. Damit können die Wartezeiten verkürzt werden.

Baustellen auch herausfordernd für Fahrpersonal

Aktuell ist die Haltestelle «Coop» wegen der Baustelle verschoben. Laut den Anwohnenden sei die Beschilderung jedoch ungenügend, weshalb manche Busfahrende zu früh oder zu spät halten. Es komme auch vor, dass der Bus mitten auf der Strasse halte.

Für die provisorische Haltestelle verantwortlich ist der RBS. «Je nach Bauphase oder Situation vor Ort kann es vorkommen, dass sich die Haltepunkte situativ oder auch kurzfristig verschieben können», bestätigt RBS-Mediensprecher Stefan Häberli.

Wegen der verengten Fahrbahn, zusätzlichen Signalisationen und Abschrankungen oder vor Ort verkehrenden Baufahrzeuge seien solche Baustellen auch für das Fahrpersonal herausfordernder als eine «Normalsituation», sagt Häberli. So stehe der Busbetrieb der RBS jeweils in engem Kontakt mit der Baustellenleitung, um die Einschränkungen möglichst kleinzuhalten.

«Es gibt immer Leute, die sich an einer Baustelle stören»

Manfred Waibel, Gemeindepräsident von Münchenbuchsee, bestätigt, dass vereinzelt Fragen und Anliegen zur Baustelle vor dem Coop auf der Verwaltung eingetroffen sind. «Diese waren aber sachlicher Natur und konnten soweit wie möglich berücksichtigt werden», sagt Waibel.

Auf den Frust der Anwohnenden reagiert der Gemeindepräsident gelassen: «Es gibt immer Leute, die sich an einer Baustelle stören». Ebenso ist für Manfred Waibel klar, dass wenn Strassen oder andere «Infrastruktur» unterhalten wird, dies nicht «ruhig und unsichtbar» verlaufe. Trotzdem ist es wichtig, dass «Unannehmlichkeiten» auf ein Minimum reduziert werden.

Zentral ist für den Präsidenten von Münchenbuchsee, dass durch die Sanierung die unübersichtliche Abzweigung verbessert wird. «Ich bin überzeugt, dass dadurch die Kreuzung für alle besser wird.»

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