Das historische «Milchbrüggli» beim Bahnhof Thun ist weg, die Bauarbeiten für eine neue Passerelle starten am 23. April und dauern voraussichtlich bis Ende 2024. Auch in Zukunft wird die Brücke dem Fuss- und Veloverkehr dienen, wie die städtische Präsidialdirektion mitteilte. Das Bauprojekt kostet rund 2,9 Millionen Franken.
Die neue Brücke wird rund 31 Meter lang und mehr als 4 Meter breit sein, sie entspricht damit der alten Passarelle. Gebaut wird der Übergang «in einem Stück und mit den Pfeilern und den Fundamenten verbunden», schreibt die Stadt.
Während den Bauarbeiten wird die viel befahrene Frutigenstrasse stadtauswärts gesperrt, für den Velo-Verkehr ist die Strasse in beiden Richtung offen. Der «mobilisiert Verkehr» wird über die Aarestrasse und die Mittlere Strasse geführt. Auch die STI-Buslinien Nr. 3 und 5 werden gemäss Stadt stadtauswärts über die Mittlere Strasse umgeleitet.
Es ist aktuell die dritte Baustelle in der Region Thun, die den Verkehr einschränkt. Seit rund einem Monat wird auf der General-Wille-Strass und auf der Schwäbisstrasse gebaut.
«Die Baustelle auf der Frutigenstrasse erleichtert die Gesamtsituation nicht», sagt Beat Baumann, Leiter des Thuner Tiefbauamts. Die Brücke sei eine wichtige Verbindung, daher habe man Druck und könne den Termin nicht verschieben. «Beispielsweise müssen wir aufgrund des Grundwasserspiegels jetzt bauen, ansonsten können wir die ‹Pfählung› nicht machen», so Baumann weiter. Ansonsten würde sich das Projekt um ein Jahr verschieben.
Auf den Thuner Strassen ist die Situation aktuell «entspannt», es ist Ferienzeit. Das sei aber wenig aussagekräftig, sagt Beat Baumann. «Bei den Baustellen auf der General-Wille-Strasse oder auf der Schwäbisstrasse hatten wir letzte Woche zum Teil sehr ‹schwierige› Abende mit grossen Staus. Der Bus hatte mehr als 30 Minuten Verspätung.»
Auch Anwohnende haben sich über die schlecht Verkehrssituation bei der Stadt beschwert. Mit der Gemeinde Steffisburg sei man jedoch daran, die Situation zu optimieren. «Wir erwarten, dass sich die Situation verbessern wird», beruhigt Baumann.
Trotzdem – das Kredo bleibt: «Durchbeissen» bis fertig gebaut ist. «Die Baustellen können nervig sein. Daher bitten wir alle, dass jede und jeder ihren oder seinen Beitrag dazu leistet – indem die Fahrzeiten verschoben oder andere Verkehrsmittel genutzt werden sowie das Gebiet weiträumig zu umfahren.»