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Nach ihrer Pfeife tanzte sogar Messi – das war die Karriere von Esther Staubli

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Bild: IMAGO / Xinhua

Nach ihrer Pfeife tanzte sogar Messi – das war die Karriere von Esther Staubli

Vom Rasen des FC Rot-Schwarz Thun in die bekanntesten Fussballstadien der Welt: Die Berner Schiedsrichterin Esther Staubli hat in ihrer Karriere Fussballgeschichte geschrieben. Nebenbei unterrichtete die gelernte Bäuerin an einer Schule.
27.02.2024, 15:5727.02.2024, 16:22
Salome Studer / ch media
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Sie wurde zur Pionierin, als sie 2017 bei der U17-Weltmeisterschaft in Indien als Schiedsrichterin ein Spiel der Männer leitete und im November 2023 als erste Schweizerin ein A-Länderspiel der Männer in der UEFA Nations League pfiff: Esther Staubli.

Die Karriere der Bernerin hat in Thun gestartet. Sie spielte damals im Verein Rot-Schwarz Thun und begann, Spiele bei den C-Junioren zu pfeifen. In einem Interview mit der Plattform von IG Schiedsrichter sagte sie einst, dass sie in ihrer Tätigkeit als Schiedsrichterin eine grosse Leidenschaft gefunden habe.

EM, WM und Olympische Spiele

Heute 44-jährig kann die gelernte Bäuerin auf ein stolzes Palmarès zurückblicken: Hierzulande hat Esther Staubli in der höchsten Schweizer Fussballliga der Männer und Frauen dutzende Spiele geleitet. Nach Nicole Petignat war sie die zweite Schweizer Frau, die in der Super League der Männer zum Einsatz kam.

2013 leitete sie Spiele bei der Frauen-Europameisterschaft und gewann den Award «Referee Performance of the Year» bei den Swiss Football Awards. 2015 nahm sie an der Frauen-Weltmeisterschaft teil. Im selben Jahr hatte sie die Leitung inne beim Final der Women’s Champions League. 2017 war sie erneut bei der Frauen-Europameisterschaft im Einsatz – unter anderem im Final. 2019 folgten weitere Einsätze an der Frauen-Weltmeisterschaft und 2020 das Endrundenspiel der Women’s Champions League. Bei der Frauen-EM 2022 leitete Esther Staubli den Halbfinal zwischen England und Schweden, das Gruppenspiel zwischen Deutschland und Dänemark sowie das Duell zwischen Nordirland und England.

Die Berner Schiedsrichterin konnte auch olympisch: Sie reiste 2016 nach Brasilien und 2021 nach Japan und leitete dort drei Spiele der olympischen Fussballspiele.

Neue Wege

Von der International Federation of Football History & Statistics (IFFHS) wurde Esther Staubli mehrmals zu einer der weltbesten Schiedsrichterinnen gekürt. 2023 schrieb sie dann nationale Fussballgeschichte. Als erste Schweizerin leitete sie ein A-Länderspiel der Männer in der UEFA Nations League.

Wenige Monate nach der Partie zwischen Aserbaidschan und Schweden im November, nach dem Spiel zwischen Al-Nassr und Lionel Messis Inter Miami Anfang Februar und dem Nations-League-Halbfinalspiel der Frauen am Freitag folgt nun der Rücktritt. «Mit dem Spiel Frankreich - Deutschland schliesst sich der Kreis meiner Tätigkeit als aktive Schiedsrichterin mit einem letzten internationalen Highlight. Mit der Teilnahme an den Nations League Finals konnte ich mir noch einen letzten Traum verwirklichen», wird Esther Staubli in der Medienmitteilung des Schweizer Fussballverbands (SFV) zitiert.

Sie wolle neue Wege gehen. Auf die Frage, was sie noch erreichen will, antwortete sie im Jahr 2016 gegenüber dem SFV folgendermassen: «Ich bin ein Mensch, der Schritt für Schritt vorwärts geht. Was die Zukunft bringen wird, wird sich zeigen.»

Neben ihrer Tätigkeit als Schiedsrichterin war Esther Staubli als Agronomin und Dozentin an der Berufsschule in Zollikofen tätig.

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