Bittere Niederlage für Wacker Thun: Im vierten Playoff-Spiel gegen Pfadi Winterthur unterliegen die Thuner zum dritten Mal, jetzt ist ihre Saison zu Ende. Der Schlusspfiff der Partie lag schon knapp eine Stunde zurück, trotzdem war die Tribüne in der Lachenhalle noch immer randvoll. Die Wacker-Familie musste sich nach dem frühzeitigen Ausscheiden aus den Playoff-Viertelfinals gegen Pfadi Winterthur gleich von diversen Publikumslieblingen verabschieden – die Tränen flossen in Strömen.
«Meine Augen waren schon beim Schlusspiff nass und als ich mich dann vor dem ganzen Publikum an meine Familie gerichtet habe, war es mega emotional. Die Leute haben zum Glück geklatscht, so dass ich kurz Zeit hatte mich zu sammeln», sagt Luca Linder zu BärnToday.
Nasse Augen hatten am Ende nicht nur die Spieler und deren Familien, sondern auch viele Fans auf der Tribüne. Kein Wunder: Mit Luca Linder (34), Jonas Dähler (33), Lukas von Deschwanden (33) oder auch Assistenztrainer Roman Kaspar (37) verabschiedeten sich gestern gleich vier Legenden, die den Club Jahrzehnte lang geprägt haben.
Alle stehen für die grossen Erfolge des Clubs. Seit 2006 holten die Thuner zwei Meistertitel (2012/13 und 2017/18) und fünf Cupsiege (2006, 2012,2013,2017 und 2019). Die Bindung zu den Fans sei bei Wacker Thun besonders, führt Linder aus. «Wenn ich auf die Tribüne schaue, kenne ich fast jedes Gesicht.»
Nach der offiziellen Verabschiedung sei die ganze Mannschaft noch lange in der Garderobe gesessen. Den Abend liessen die Spieler dann auf dem Mühleplatz im Stammlokal Café Bar Central ausklingen. «Es ist überhaupt nicht ausgeufert. Es war einfach ein gemütlicher Abend mit Kollegen, wie es ihn in den nächsten Wochen sicherlich noch mehrmals geben wird», so Linder. Ins Bett gefallen sei er so um drei Uhr morgens.
Logisch wurmt es Linder, dass Wacker Thun bereits gestern vorzeitig an Pfadi Winterthur gescheitert ist. «Ich wäre gerne nochmals nach Winterthur gereist. Andererseits war der Abschied zu Hause in der Lachenhalle wunderschön.»
Linder, der schon während seiner Karriere zu 60 Prozent berufstätig war, wird sein Pensum vorerst beibehalten und sich explizit für seine Familie Zeit nehmen. «Sie mussten in den letzten Jahren öfter auf mich verzichten.» Besonders freut er sich auf den Herbst. Dann wird er erstmals seit 25 Jahren in die Herbstferien nach Kreta fahren. Als aktiver Handballer ist dies jeweils nicht möglich, da die Saison jeweils im September startet.
Mit dem 26-jährigen Janick Sorgen und dem 25-jährigen Dario Lüthi verlassen auch zwei jüngere Spieler Wacker Thun. Dies aus gesundheitlichen beziehungsweise beruflichen Gründen. Wie emotional alle Spieler beim Abschied waren, siehst du in der Bildergalerie.
(mfu)