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Nestlinge sehen hilflos aus – Vogelwarte rät trotzdem: «Hände weg»

Nestlinge brauchen in den meisten Fällen keine Hilfe vom Menschen.
Nestlinge brauchen in den meisten Fällen keine Hilfe vom Menschen.Bild: IMAGO/R. Kistowski/wunderbare-Erde

Nestlinge sehen hilflos aus – Vogelwarte rät trotzdem: «Hände weg»

Einen kleinen, jungen und scheinbar hilflosen Vogel auf dem Boden entdeckt? Nicht in jedem Fall brauchen die Federtiere Hilfe. Die Vogelwarte Sempach empfiehlt sogar, die Hände von Jungvögeln zu lassen. Nur in gewissen Fällen sollte man eingreifen.
27.05.2023, 16:5827.05.2023, 17:01
Fabiola Hostettler / ch media
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Es sitzt ein kleiner Vogel auf dem Boden, der aber noch nicht ausgewachsen ist? Das gehört bei manchen Vogelarten dazu: Gewisse Tiere verlassen das Nest, bevor sie fliegen können. Sie werden jedoch von ihren Eltern weiterhin gefüttert und beschützt, schreibt die Vogelwarte Sempach auf ihrer Website. Anzutreffen seien Jungvögel von April bis August.

Dass ein junger Vogel schon zu diesem Zeitpunkt das Nest verlässt, verringert laut Vogelwarte das Risiko, dass eine Brut ganz verloren geht, wenn etwa ein Fressfeind das Nest entdeckt. Obschon es vielleicht nicht so wirkt, sind die Tiere schon gut auf das Überleben ausserhalb ihrer Brutstätte vorbereitet. Gleichzeitig werden sie weiterhin von ihren Eltern mit Nahrung versorgt, heisst es weiter. «Jungvögel benötigen daher meist keine menschliche Hilfe. Es wäre sogar falsch, sie mitzunehmen, da selbst die kompetenteste Pflegeperson die Aufzucht nie so geschickt meistert wie die Vogeleltern.»

Bei akuter Gefahr ist Unterstützung sinnvoll

Helfen sollte man nur, wenn die Tiere an einem ungünstigen Ort gelandet sind, also beispielsweise auf einer Strasse oder in der Nähe einer Katze. «Befindet sich ein Jungvogel in akuter Gefahr, so ist ein wenig Unterstützung sinnvoll. Dabei reicht es, den Vogel in ein nahe gelegenes Gebüsch zu setzen», schreibt die Vogelwarte. Ist nicht sicher, ob sich die Elterntiere noch um den kleinen Vogel kümmern, sollte der Findling zuerst mit genügend Abstand beobachtet werden. Ist innert einer Stunde kein anderer Vogel aufgetaucht, dann ist eine Kontaktaufnahme mit einer Vogelwarte empfohlen. Diese informiert dann darüber, ob das Tier zu einer Pflegestation gebracht werden sollte oder wie das weitere Vorgehen aussehen soll.

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