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Hier spaziert ein Fuchs durch eine Thuner Autowaschanlage

In der Waschanlanage Gafner in Thun wurde ein Fuchs gesichtet.Das Video wurde am Donnerstagmorgen mit der Caption «...o dr Fuchs isch gärn suber» auf Facebook gepostet.
In der Waschanlanage Gafner in Thun wurde ein Fuchs gesichtet.Das Video wurde am Donnerstagmorgen mit der Caption «...o dr Fuchs isch gärn suber» auf Facebook gepostet.

Hier spaziert ein Fuchs durch eine Thuner Autowaschanlage

«Auch der Fuchs hat es gerne sauber», amüsiert sich eine Userin einer lokalen Facebook-Gruppe. Das Wildtier war kürzlich spezieller Gast in einer Waschanlage im Thuner Gwatt. Jungtiere seien eben neugierig, erklärt eine Biologin.
08.09.2023, 17:0808.09.2023, 17:08
Riccardo Schmidlin / ch media
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Über diesen Fuchs staunt das Netz: Ein Fuchs stattete am Donnerstag einer Thuner Autowaschanlage im Gwatt einen Besuch ab. Das Wildtier beschnupperte und kundschaftete den Boden zwischen den Bürsten aus. Ein Gitter schien es besonders zu interessieren.

Für seine Erkundungstour erwischte es den richtigen Moment. Weder ein Auto noch spritzendes Wasser störten den Fuchs dabei.

Nur unbeobachtet blieb das Tier nicht. Eine Thuner hielt den Jööö-Moment mit der Kamera fest und postete das Video in einer lokalen Facebook-Gruppe. «Es scheint hungrig zu sein. Da liegt etwas unter dem Gitter», vermutet ein User.

Füchse sind anpassungsfähig und neugierig

Doch warum verirrt sich ein Fuchs ausgerechnet in einer Autowaschanlage? Wildtierbiologin Sandra Gloor hat eine Vermutung. «Beim Fuchs auf dem Bild dürfte es sich um ein Jungtier handeln. Diese Tiere sind einerseits unerfahren und andererseits sehr neugierig, sie sind also auch immer wieder an überraschenden Orten anzutreffen», sagt sie gegenüber BärnToday.

«Füchse sind anpassungsfähig und lernen schnell», so Gloor weiter. Bringt ihnen ein Standort Vorteile, etwa weil es dort Futter gibt, seien die Tiere schnell zur Stelle.

Eine Gefahr stellen die städtischen Wildtiere für die Anwohnerinnen und Anwohnern kaum dar. «Üblicherweise weichen Füchse einer direkten Begegnung mit Menschen aus oder flüchten oder ziehen sich zurück, bevor wir sie sehen.»

Stadtfüchse haben eine kürzere Schnauze

Füchse in Schweizer Städten sind kein neues Phänomen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts sind die flauschigen Jäger immer wieder in urbanen Umgebungen anzutreffen. Inzwischen lassen sich sogar Unterschiede im Aussehen und Verhalten feststellen. So haben Stadtfüchse in der Regel eine kürzere Schnauze, weil sie nicht mehr so viele Mäuse jagen wie ihre Verwandten im Wald und im ländlichen Raum.

Doch Fuchssichtungen wie im Gwatt bleiben auch in Zukunft eher eine Seltenheit. Die Eidgenössische Jagdstatistik weist auf einen stabilen Fuchsbestand hin. «Wir gehen nicht von einer zunehmenden Fuchspopulation aus, auch nicht im Siedlungsraum», sagt Wildtierbiologin Gloor, die das Projekt «Stadtwildtiere» betreut.

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