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Vereint unter dem Hashtag «Pilztok»: Pilze sammeln ist im Trend

Der Maronenröhrling wird oft mit dem Steinpilz verwechselt.
Der Maronenröhrling wird oft mit dem Steinpilz verwechselt.Bild: Keystone

Vereint unter dem Hashtag «Pilztok»: Pilze sammeln ist im Trend

Der Einstieg ins Pilzesammeln ist kein einfacher. Es gibt zahlreiche Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Die Nachfrage nach Kursen und Exkursionen nimmt stetig zu, bestätigen Pilz-Vereine aus der Region. Auch auf sozialen Medien ist der Boom gross.
13.10.2023, 04:2713.10.2023, 04:27
Fabiola Hostettler / ch media
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Um erfolgreich Pilze zu sammeln, braucht es einiges an Vorwissen. Der Pilzverein Bern beispielsweise bietet deswegen jährlich einen Anfängerkurs an. In den letzten Jahren sei das Interesse extrem gewachsen. «Aus Zeitgründen haben wir dieses Jahr keinen Kurs angeboten. Doch letztes Jahr meldeten sich über 80 Personen für einen Kurs, bei dem wir rund 20 aufnehmen können», sagt Erich Herzig, Pilzkontrolleur und Präsident des Pilzvereins Bern. «Da blieben einige auf der Strecke.» Nächstes Jahr sei wieder ein Kurs in Planung.

Auch beim Verein für Pilzkunde Bümpliz ist die Nachfrage nach Pilz-Know-How gross. «Wir bieten seit drei Jahren öffentliche Exkursionen an», sagt Vereinspräsidentin Anni Heitzmann. Dabei geht eine Gruppe gemeinsam in einen Wald in der Region Bümpliz, um die heimischen Pilze kennenzulernen. Im Ansturm seit Corona sieht Heitzmann Vor-, aber auch Nachteile. Es würden viele Leute ohne Vorkenntnisse in den Wald gehen, um Pilze zu sammeln. An sich sei das gut, aber: «Es ist tricky, denn je nach Alter kann auch ein Speisepilz, wenn er vergammelt ist, zu einer Vergiftung führen.»

Pilzsammler zeigen ihre Funde auf Tiktok

Die Faszination des Pilzesammelns hat auch auf Social Media eine Plattform gefunden. Der Hashtag «Pilztok» vereint alle Pilzfans, die auf Tiktok unterwegs sind. Mehrere Content Creator zeigen ihre Funde – auch einer, der im Berner Oberland unterwegs ist. Sein Account hat über 24'000 Abonnenten.

Solche Videos können laut Erich Herzig einen positiven Effekt haben und einen anstecken. «Am besten ist es aber, wenn man die Erfahrung selber macht. Ich finde es viel schöner, selbst in den Wald zu gehen, an der frischen Luft zu sein.» Eine Bestimmung eines Pilzes via Foto sieht der Pilzkontrolleur aber kritisch. «Eine Essensempfehlung ab Foto mache ich nicht. Es gibt auch Apps, die angeblich einen Pilz bestimmen, doch das ist heute noch sehr unzuverlässig.»

So läuft die aktuelle Pilz-Saison

Erich Herzig blickt auf eine langjährige Erfahrung mit Pilzen zurück. Im Herbst 2022 sei der Ansturm riesig gewesen, erzählt er. «Heuer ist es bisher viel zu warm und trocken gewesen. Wenn man sieht, dass es ‹furztrocken› ist im Wald, dann bringt es fast nichts, wenn man Pilze sammeln geht», warnt Herzig.

Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Pilz-Saison hat er aber noch nicht aufgegeben. «Es gibt dann vielleicht durch Tau im Moos trotzdem genug Feuchtigkeit. Ich hoffe, dass es dann noch etwas zunimmt mit den Pilzen.»

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