Nikola Portner steht beim SC Magdeburg als Torhüter zwischen den Pfosten, auch im Schweizer Nationalteam ist er ein fester Bestandteil. Am Donnerstag erhielt der 29-jährige die Auszeichnung zum besten Schweizer Spieler der Saison. Und ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere steht vor der Tür: Er und sein Team haben sich für das Finalturnier der Champions League 2023 qualifiziert, welches am Wochenende stattfindet. Vor dem Turnier nahm sich der gebürtige Berner Zeit, um mit BärnToday über das Saisonhighlight zu sprechen.
Nikola Portner: Die Freude ist riesig. Es ist die grösste Handballbühne, die es gibt. Ein Teil davon zu sein, ist etwas Wahnsinniges. Der Verein spielte zuletzt vor 20 Jahren in der Champions League und wir hier in Magdeburg hatten das zu Beginn der Saison nicht erwartet, dass es in der ersten Teilnahme seither sofort klappt und wir im Finale stehen. Nun erwarten uns zwei schwierige Partien, aber ich hoffe, wir können etwas Schönes machen. Meine Familie und Leute, die ich kenne, kommen zuschauen. Es wird schön, ich freue mich.
Nein, das sicher nicht. Doch mit unserem Kader ist alles möglich. Uns fehlt einfach etwas die Erfahrung, wir wussten beispielsweise nicht, wie es ist, im Viertelfinale der Champions League zu spielen. Wir sind einfach immer weiter und weiter gekommen, jetzt stehen wir plötzlich da. Favoriten sind wir nicht, aber ich glaube trotzdem, dass wir eine Chance haben, etwas zu reissen.
Wenn du bei Magdeburg spielst, willst du jeden Titel gewinnen. Für uns ist es eine kleine Enttäuschung, dass wir es nicht schafften, deutscher Meister zu werden.
Das minimale Ziel, auch für nächste Saison die Champions-League-Qualifikation zu schaffen, haben wir mit dem zweiten Platz erreicht. Wir wurden im Oktober Vereinsweltmeister, dann im April Vize-Pokalsieger, jetzt im Mai Vize-Meister. Darum wäre es schön, könnten wir die Saison mit einem Titel abschliessen.
Die Saison war sehr lange, wir haben rund 70 Spiele absolviert. Anfangs Woche hatten wir darum erstmal zwei Tage frei, um ein bisschen herunterzukommen und um uns vor allem emotional darauf vorzubereiten, was jetzt kommt. Dann standen drei, vier Trainings auf dem Plan. Es gilt, den Kopf vorzubereiten – was das Wichtigste ist, finde ich.
Natürlich ist die Saison lang und die Beine sind schwer. Doch eben, es ist die grösste Handballbühne, die es gibt. Alle warten darauf, Tickets sind schon zwei Jahre im Voraus ausverkauft. Wir haben die ganze Saison dafür gearbeitet, jetzt sind wir – auch wenn es etwas pathetisch tönt – nur zwei Spiele vom grossen Traum entfernt. Das ist nicht viel und ich hoffe, dass wir unsere Chance nützen können, trotz unserer Aussenseiterrolle.
Alles! Es wird ein schwieriges Spiel. Barça ist eine Mannschaft, die sehr viel rennt und schnell spielt, sie wollen viele Tore werfen. Im Angriff leben sie von der individuellen Stärke ihrer Spieler. Das müssen wir stoppen können, mit einer guten Verteidigung und einfachen Toren aus dem Gegenstoss.