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Diese Tiere sind beim Tierpark Bern schon ausgebüxt

In diesem Teich im Berner Tierpark stehen die Flamingos normalerweise. (Archivbild)
In diesem Teich im Berner Tierpark stehen die Flamingos normalerweise. (Archivbild)Bild: KEYSTONE/EDI ENGELER

Diese Tiere sind beim Tierpark Bern schon ausgebüxt

Vor kurzem machte ein entlaufener Pelikan aus dem Tierpark Bern Schlagzeilen. Doch es war nicht das erste Mal, dass ein Tier ausbüxen konnte – hier eine Übersicht.
01.03.2024, 15:4007.03.2024, 07:25
Fabiola Hostettler / ch media
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Es gibt keine vollständige Liste, welche Tiere schon jemals aus dem Tierpark in Bern ausgebrochen sind. In den letzten 20 Jahren kam es aber ab und zu mal vor, dass ein Tier sein Gehege verliess. Laut Doris Slezak, Leiterin Marketing und Kommunikation des Tierparks, sind es vor allem Vögel, die hin und wieder ausgebüxt seien.

«Alle Vögel wurden nach kurzer Zeit wieder eingefangen – zum Teil auch dank der Hilfe von Polizei und Sanitätspolizei – und wohlbehalten zurück zu ihren Artgenossen im Tierpark gebracht», sagt Slezak. Flamingos und Pelikane seien Gruppentiere und würden sich in der Regel nicht weit von der Gruppe entfernen, sondern in der Nähe bleiben, ergänzt sie.

Bei Hochwasser davon geschwommen

Vor etwa 20 Jahren schafften es Fischotter und Biber, bei extremen Hochwassersituationen zu entweichen. Die Tiere konnten laut der Kommunikationsverantwortlichen aber ebenfalls wieder eingefangen und wohlbehalten zurückgebracht werden.

2008 konnte ein Bezoarziegenbock über den zwei Meter hohen, mit Elektrodraht bestückten Zaun der alten Bezoaranlage springen. «Auch er wurde bald darauf wieder eingefangen und zurück zu den Artgenossen gebracht.»

Seit dem Hochwasser vor rund zwei Jahrzehnten dürfen Fitschotter jeweils bei ähnlichen Situationen umziehen. «Sie werden während eines Hochwassers in ein separates Abtrenngehege eingeschlossen, welches hochwassersicher ist», so Slezak.

So bleiben die Vögel im Gehege

Die Tiere sollten grundsätzlich nicht aus ihren Gehegen entwischen können, bestätigt auch Stefan Hoby, Tierarzt des Tierparks: «Unsere Anlagen sind grundsätzlich so gebaut, dass ein Starten für die Vögel eher schwierig ist.» Dies werde unter anderem auch durch das strategische Bepflanzen mit Sträuchern oder Bäumen erreicht. Zudem müssten die Wind-Verhältnisse zum Starten stimmen, ergänzt er. «Die Vögel brauchen geeigneten Aufwind.»

Es gäbe noch weitere Massnahmen, um Ausflüge der Vögel zu verhindern. Einerseits könne man die Tiere in Volieren halten, wie es beispielsweise bei den Papageientauchern oder den Auerhühnern der Fall sei.

Bei der Haltung in offenen Anlagen brauche es weitere Massnahmen, erklärt Hoby. Die Federn der Tiere würden auf einer Flügelseite entfernt werden. Dabei gibt es zwei Methoden. Einerseits reversibel mittels Stutzen: Es werden ein paar Schwungfedern unterhalb der Federfahne mit der Schere geschnitten. Diese wachsen nach jeder Mauser nach, das heisst, die Vögel müssen in Abhängigkeit ihres Mauser-Zyklus dafür kurz behändigt werden. Bei Flamingos geschehe dies zwei bis drei Mal im Jahr, aber ausserhalb der Brutsaison.

Die andere Methode ist die irreversible Variante der «Federfollikelextirpation» mittels Laser: Die Federpapille – dort, wo die Feder wächst – wird mittels Laser verödet, sodass die Feder nicht mehr nachwächst. «Dies wird bei Pelikanen und Enten im Tierpark praktiziert. Der Eingriff erfordert eine kurze Betäubung zur Schmerzausschaltung, muss aber nur einmal durchgeführt werden.»

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