Trumps Justizministerium unterläuft peinlicher Fehler
Das US-Justizministerium hat offenbar Fotos mit Begnadigungsdokumenten veröffentlicht, auf denen identische Unterschriften von Donald Trump zu sehen sind – und die den Präsidenten damit der Doppelmoral überführen. Trump selbst hatte seinem Amtsvorgänger Joe Biden vorgeworfen, eine Unterschriftenmaschine zum Unterzeichnen von Begnadigungen verwendet zu haben und drohte, Bidens Erlasse nicht anzuerkennen. Dabei zeigen Trumps identische Unterschriften, dass er den sogenannten «Autopen» offenbar selbst verwendet, wie die Nachrichtenagentur «AP News» berichtet.
Demnach veröffentlichte das Justizministerium auf seiner Internetseite vorige Woche die Fotos von Trumps Begnadigungen für mehrere seiner Gefolgsleute. Sofort habe es Spekulationen über den Gebrauch des «Autopen» gegeben. «AP News» habe die Bilder einem Experten für die Analyse von Handschriften vorgelegt, der Trumps Unterschriften zweifelsfrei als identisch erkannte. Dies sei ein eindeutiges Indiz für den Gebrauch einer Maschine, da sich handgeschriebene Unterschriften niemals gleichen würden.
US-Justizministerium spielt Fehler herunter
Für Trump selbst war der angebliche Skandal um Bidens Gebrauch des «Autopen» so wichtig, dass er im Ehrengang des Weissen Hauses mit den Porträts früherer Präsidenten an der Stelle von Joe Biden ein Foto des Geräts aufhängen liess, um Biden zu verspotten. Umso peinlicher scheint der US-Regierung ihr nun unterlaufener Fehler zu sein. Denn die Bilder mit Trumps identischen Unterschriften verschwanden schon bald wieder von der Seite des Justizministeriums und wurden wenige Stunden später ersetzt durch Bilder mit individuellen Unterschriften des Präsidenten. Die ursprünglichen Fotos seien nur noch in Internetarchiven zu finden, so «AP News».
Das Justizministerium versucht nun, den peinlichen Fehler herunterzuspielen. «Hier gibt es keine Geschichte, ausser dass Präsident Trump sieben Begnadigungen per Hand unterschrieben hat und das Justizministerium die sieben Dokumente mit sieben individuellen Unterschriften auf seiner Internetseite veröffentlicht hat», sagte Ministeriumssprecher Chad Gilmartin der Nachrichtenagentur. Der Austausch der ursprünglichen Bilder sei aufgrund eines «technischen Fehlers» erfolgt, so Gilmartin.
Seit seinem erneuten Amtsantritt im Januar hat Trump mehr als 1600 Personen kraft seines Amtes begnadigt. Unter den Begnadigten finden sich viele loyale Gefolgsleute des Präsidenten, wie beispielsweise George Santos. Der Republikaner war im April wegen Betrugs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden und kam im Oktober nach einer Begnadigung durch Trump auf freien Fuss. Bei den meisten von Trump Begnadigten handelt es sich um verurteilte Straftäter, die sich am Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 beteiligt hatten. Sie erhielten ihre Begnadigungen noch am Tag von Trumps Amtsantritt am 20. Januar.
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