Marie-Louise Mathys: Momentan geht es eigentlich noch. Vor einigen Tagen war ich viel nervöser. Aber ich glaube, dass ich schon sehr nervös sein werde, wenn ich mit meinen Freunden vor dem Fernseher sitze. Es wird das erste Mal sein, dass ich mich selbst im TV sehe.
Genau. Ich habe meine Freundinnen, Freunde und meine Familie eingeladen.
Ich habe keine Ausbildung als Make-up-Artistin absolviert, sondern bin gelernte Kindergärtnerin. Mit 13 Jahren begann ich, mich dafür zu interessieren – ich habe die Schminksachen meiner Mutter und meiner älteren Schwester geklaut und damit «herumgepinselt». Dann habe ich mit Youtube-Videos begonnen: Ich habe mir viele verschiedene Sachen angeschaut. Dabei bin ich auf eine amerikanische Youtuberin gestossen, die ihr ganzes Gesicht bis zu den Schlüsselbeinen geschminkt hat. Dadurch entstand ein ganz neuer Charakter. Das fand ich so wahnsinnig faszinierend, dass ich im Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, in den Bastel- und Fasnachtsladen gegangen bin und dort ganz viel Farben, Linsen und weiteres Material eingekauft habe. Damit habe ich versucht, diesen Look nachzuschminken. So bin ich in diese Welt reingerutscht und habe immer weiter gemacht.
Genau. Ich sage immer, ich benutze mein Gesicht oder die Gesichter anderer Leute wie ein Künstler seine Leinwand.
Nein, das glaube ich nicht. Ich betrachte das Gesicht natürlich immer zuerst und frage mich, womit ich arbeiten kann. Hat eine Person beispielsweise schöne Lippen, stelle ich diese in den Vordergrund. Ich glaube nicht, dass es davon abhängt, wie eine Person aussieht: Du kannst aus jedem Gesicht etwas Schönes zaubern.
Bis jetzt noch nicht so viele Leute – meistens mich selbst, da ich mein Gesicht am besten kenne. Aber ich habe auch schon meine Schwester oder Freundinnen geschminkt. Durch «Glow Up» habe ich gemerkt, dass es mir unheimlich viel Spass macht, andere Leute zu schminken. Darauf will ich nun den Fokus setzen.
Mein Ziel ist es, in der Branche Fuss zu fassen, ohne dass ich eine Ausbildung machen muss. Natürlich wäre es toll, wenn Leute aus der Branche durch «Glow Up» auf mich aufmerksam werden.
Es ist sicher wichtig. Aber ich sage mir eigentlich immer, dass ich nicht Influencerin werden möchte. Ich poste meine Bilder nicht, um viral zu gehen, sondern damit Leute sie sehen. Ich hoffe, damit potenzielle Kunden zu erreichen, damit sie mit mir zusammenarbeiten möchten. Ich nutze es als eine Art Portfolio.