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Warum sperren wir einen Bären ein und wo gibt es Plaketten?

Die Bärner Fasnacht findet seit 1982 jedes Jahr statt. Der Fasnachtsumzug in Bern 2015.
Die Bärner Fasnacht findet seit 1982 jedes Jahr statt. Der Fasnachtsumzug in Bern 2015.Bild: KEYSTONE/Alessandro Della Valle

Warum sperren wir einen Bären ein und wo gibt es Plaketten?

Am Samstag, 11.11. um 11.11 Uhr ist Fasnachtsbeginn. Dann wird der Berner Fasnachtsbär in den Käfigturm gesperrt. Aber was hat es eigentlich mit diesem Brauch auf sich? Und was passiert noch bis Februar? Hier findest du die wichtigsten Fragen und Antworten zur Bärner Fasnacht.
11.11.2023, 05:0716.02.2024, 12:21
Sophie Deck / ch media
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Wann beginnt die Bärner Fasnacht 2024?

Die Fasnachtszeit wird in den deutschsprachigen Fasnachtshochburgen jedes Jahr am Martinstag, dem «Elften im Elften», um 11.11 Uhr offiziell eingeläutet. In Bern beginnt die eigentliche Fasnacht mit Umzügen und Gassenfasnacht 2024 am Donnerstag, 15. Februar und dauert bis und mit Samstag, 17. Februar. Am 11.11. um 11.11 Uhr wird jedoch der Fasnachtsbär im Käfigturm eingeschlossen, wo er seinen Winterschlaf hält. Am 15. Februar wird er – zum Beginn der eigentlichen Fasnacht – wieder herausgelassen.

Seit wann gibt es die Bärner Fasnacht?

Schon im Mittelalter soll Bern eine Hochburg der Fasnacht gewesen sein. Dies, bis die fünfte Jahreszeit während der Reformation verboten wurde. 1982 wurde der Verein Bärner Fasnacht gegründet und führte in diesem Jahr die erste Gassenfasnacht in der Berner Altstadt durch. Seitdem findet die Bärner Fasnacht jährlich statt. Noch in den 80er-Jahren handelte der Verein die Dauer von zwei Tagen und drei Nächten für die Fasnacht aus. Der Verein Bärner Fasnacht organisiert die Fasnacht in Bern bis heute.

Was hat es mit dem Fasnachtsbären auf sich?

Der Berner Fasnachtsbär ist kein echter Bär. Der Brauch des Einschliessens in den Käfigturm soll aber aus einem (brutaleren) Brauch mit echten Bären entstanden sein. Laut Sage wurden früher die Bären des Bärenparks während der Fasnacht die Altstadt hochgejagt. Weil dabei öfter Bären und Menschen starben, wurde die Fasnacht verboten. Die neue Version des Brauchs gibt es seit der zweiten oder dritten Fasnacht, die der Verein Bärner Fasnacht organisierte.

Der Bär wird jeweils von Berns Narren und vom Fasnachtspatronat (Stapi und Vizestapi) in den Käfigturm begleitet und für den Winterschlaf dort eingesperrt. Abgeschlossen wird der Turm mit dem Fasnachtsschloss, das am 15. Februar wieder entfernt und dann bis zum 11.11. des nächsten Jahres von der Schlossverwalterin und den Zunftangehörigen gehütet wird.

Was passiert vom 15. bis am 17. Februar?

Am Donnerstag, 15. Februar beginnt die Fasnacht mit der «Bärebefreiig», der Befreiung des Fasnachtsbären aus dem Käfigturm. Am Abend werden in mehreren Berner Lokalen Schnitzelbänke vorgetragen und auf dem Münsterplatz wird die Guggenparty f-impuls gefeiert. Am Freitag, 16. Februar ist am Nachmittag der Chinderumzug und anschliessend die Chinderfasnacht. Gegen Abend ist Gasse- und Beizäfasnacht angesagt.

Am Samstag, 17. Februar gibt es am Nachmittag den Fasnachtsumzug «dür d'Gasse» und das Monschterkonzärt der Guggemusige auf dem Bundesplatz. Abends ist wieder Gasse- und Beizäfasnacht. Die Fasnacht dauert bis Sonntagmorgen. Der Verein Bärner Fasnacht veröffentlicht Anfang 2024 das detaillierte Programm der Fasnacht auf seiner Website.

Was machen die Fasnächtler vom 11. November bis zum 15. Februar?

Der 11.11. sei das «Einläuten des Endspurts auf die Fasnacht», sagt Michelle Uetz, Präsidentin des Vereins Bärner Fasnacht. Von Mitte November an wird also intensiver vorbereitet: Die Guggen studieren Stücke ein, die Leute nähen Fasnachtskostüme, es werden Schnitzelbänke geschrieben und der Verein organisiert alles Administrative, sodass «die Leute und das Material zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind», sagt Uetz.

Was ist das Sujet der Bärner Fasnacht 2024?

Das Fasnachtsplakat und die Fasnachtsplaketten zeigen einen riesigen brüllenden Bären, der auf dem Berner Münster steht und ein Blasinstrument hält. Das Sujet wurden entworfen von Elmar Brühlhart und der Guggenmusig Pläfä Fleglä. Sie haben sich dabei vom Film King Kong inspirieren lassen, in dem King Kong in der Schlussszene aufs Empire State Building klettert.

«Am Ende war King Kong nicht nur ein Monster, sondern zeigte auch menschliche Züge und Verletzlichkeit», schreibt der Verein Bärner Fasnacht. So erinnere die Geschichte daran, «wie wichtig es ist, das Fremde und Ungewöhnliche zu akzeptieren und zu schätzen». Das Sujet befindet sich jeweils auch auf den Etiketten des Fasnachtsweins und auf der Fasnachtszeitung.

Wo kann ich Fasnachtsplaketten kaufen?

Die Plaketten sind auf www.fasnacht.be, bei aktiven Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern, einigen fasnachtsaffinen (Bastel-)Läden, Bern Tourismus und der Geschäftsstelle des Verein Bärner Fasnacht erhältlich. Eine Bronze-Plakette kostet 7 Franken, die Silber-Plakette 20 Franken und die limitierte Gold-Plaklette 100 Franken. Die Plaketten kommen am 11.11. in den Handel. Ab Mitte Januar 2024 ist auch die Befaz, die Bärner Fasnachtszeitung, erhältlich.

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