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Wer darf in Wahlsendung auftreten? Disput im Co-Präsidium der Stadtberner FDP

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Bild: TeleBärn

Wer darf in Wahlsendung auftreten? Disput im Co-Präsidium der Stadtberner FDP

Im Vorfeld der TeleBärn-Talksendung «Bäregrabe» zu den anstehenden Wahlen konnte sich das Co-Präsidium der FDP Stadt Bern nicht einigen, wer die Partei in der Sendung vertritt. Schliesslich erschienen sowohl Co-Präsidentin Chantal Perriard als auch Co-Präsident René Lenzin im TV-Studio – und diskutierten in Anwesenheit von Mitgliedern anderer Parteien darüber, wer die Aufgabe übernehmen darf.
30.10.2024, 16:3630.10.2024, 17:37
Raphael Willen / ch media
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Es war eine eher ungewöhnliche Szene, die sich am Dienstag vor der Aufnahme der Wahlsendung «Bäregrabe» im TV-Studio von TeleBärn abspielte: Chantal Perriard und René Lenzin, die das Co-Präsidium der FDP Stadt Bern bilden, diskutierten trotz anwesender Medienschaffender und Mitglieder anderer Parteien längere Zeit darüber, wer als Gast in der Sendung auftreten darf.

Nach ausgiebiger Diskussion, in der sich das Parteileitungs-Duo bis zuletzt nicht einigen konnte, verliessen die beiden schliesslich das Studio. Zunächst bestand die Möglichkeit, dass die Sendung ohne Teilnahme der FDP aufgezeichnet wird. Schlussendlich kehrte René Lenzin aber zurück und informierte die Runde darüber, dass man sich auf seine Teilnahme geeinigt habe.

Partei spricht von Missverständnis

Die Stadtberner FDP will trotz des Vorfalls nichts von grösseren Differenzen im Co-Präsidium wissen: «Die Parteileitung und das Co-Präsidium leben von Diskussionen. In diesem Fall gab es ein Missverständnis innerhalb des Co-Präsidiums und der Parteileitung, das schliesslich aber konstruktiv geregelt werden konnte», sagt Marco Wölfli, Kommunikationsverantwortlicher der FDP Stadt Bern, am Tag darauf.

Der Vorfall werde innerhalb der Partei vorerst keine Konsequenzen nach sich ziehen. «Wir überlegen uns immer, wie wir die Zusammenarbeit verbessern können. Momentan liegt der Fokus aber voll auf dem Wahlkampf.»

«Gefundenes Fressen für gegnerische Parteien»

Laut Kommunikations-Experte Stefan Herrmann ist es wichtig, dass man zumindest gegen aussen mit einer Stimme auftritt und sich nicht gegenseitig widerspricht. «Alles andere schafft Verunsicherung gegen innen und ist ein gefundenes Fressen für die gegnerischen Parteien.»

Sich das Parteipräsidium zu teilen, könne durchaus Sinn machen, wie Herrmann sagt. «Man kann die Belastung und die Verfügbarkeit aufteilen.» Gleichzeitig fehle damit aber eine Identifikationsfigur, welche alleine die Gesamtverantwortung trage.

Die FDP Stadt Bern steigt am 24. November mit Florence Pärli in die Gemeinderatswahlen. Die Stadträtin setzte sich an der Nominationsversammlung im vergangenen Januar gegen Co-Präsidentin Chantal Perriard durch.

Hier kannst du dir beide Teile der Sendung mit den Parteispitzen der SP, GLP und FDP anschauen:

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