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«Bibliotheken wird es noch lange geben»

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Bild: Kornhausbibliotheken Bern / Eve Kohler

«Bibliotheken wird es noch lange geben»

Am Freitag werden die Kornhausbibliotheken ein Vierteljahrhundert alt. Direktor Dani Landolf verrät, wie das Jubiläum gefeiert wird, warum Bibliotheken kein Auslaufmodell sind, wieso aber Veränderungen dennoch notwendig sind.
27.10.2023, 10:1427.10.2023, 10:14
Lara Aebi / ch media
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Am Freitag feiert der Verbund der Kornhausbibliotheken, zu dem 24 Bibliotheken gehören, sein 25-Jahr-Jubiläum. Auf dem Programm stehen Kurzlesungen der Autorin Sarah Elena Müller und des Berner Schriftstellers Beat Sterchi sowie Musik des Berner Spoken-Pop-Duos Cruise Ship Misery. Zudem werden Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten Geldgeber – Stadt, Kanton und Regionsgemeinden – kurze Reden halten.

Die Feier soll in kleinem Rahmen stattfinden, sagt Direktor Dani Landolf. «Grösser möchten wir erst festen, wenn das Kornhaus neu renoviert wurde. Das ist hoffentlich in drei Jahren der Fall.» Doch dann soll es ein Volksfest werden: «Ähnlich wie 1998 – damals haben rund 10'000 Leute das Kornhaus besucht», verrät der Direktor.

Erholung nach der Pandemie

1998, vor 25 Jahren, wurde der Verbund der Kornhausbibliotheken gegründet. Mit der Zeit wuchs er mehr und mehr an – bis heute. «Am 1. Oktober wurde die Gemeindebibliothek und Ludothek Wohlen eröffnet», erklärt Landolf. Damit zählen die Bibliotheken nun bereits 24 Standorte in der Region Bern. Dazu kommen Bücherschränke in diversen Berner Parkanlagen, die durch die Kornhausbibliotheken betrieben werden. 90 Angestellte hat der Verbund insgesamt.

«Bibliotheken sind ein Erfolgsmodell», betont Dani Landolf. «Wir sind nach wie vor beliebt.» Auch nach der Pandemie? «Unter Corona haben wir sicher gelitten», bestätigt Landolf. Aber: «Wir merken, dass die Leute wieder zurückkommen. Bald haben wir wieder Zahlen wie im Jahr 2018.» Alleine 2022 seien im ganzen Bibliotheksverbund über 1,6 Millionen Ausleihen verbucht und über 570'000 Besucherinnen und Besucher registriert worden.

Mehr zum Begegnungsort werden

Man sei weit davon entfernt, ein Auslaufmodell zu sein, sagt Landolf. Aber man werde sich auch verändern müssen. Und das mache man bereits jetzt.

«Wir wollen, dass Bibliotheken noch mehr zum Begegnungsort werden», erklärt der Direktor. «Man soll darin nicht nur Medien ausleihen können, sondern auch die Möglichkeit haben, Lesungen zu besuchen, Kurse zu absolvieren oder zu lernen.» Einen Ort mit einer hohen Aufenthaltsqualität, aber ohne Konsumzwang soll geboten werden. Man habe diesen Weg mit diversen Angeboten bereits eingeschlagen, man wolle ihn aber noch weiterverfolgen.

Es gebe aber noch weitere Anzeichen, dass Bibliotheken niemals out sein würden, betont Dani Landolf. «Es wird viel gelesen, grösstenteils noch immer auf Papier.» Dieser Anteil von Menschen, die Bücher in physischer Form lesen würden, betrage ähnlich wie im Büchermarkt noch immer etwa 80 Prozent. «Das ist sowohl für uns Bibliotheken als auch für den Buchhandel wichtig und wird dazu führen, dass es Bibliotheken noch lange geben wird.»

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