Zerstörte Scheiben, massenhaft Konfetti, verriegelte Türen: So hatte sich Mediamarkt den Eröffnungstag der neuen Filiale am Berner Bubenbergplatz wohl nicht vorgestellt. Rund 200 Demonstranten – unter ihnen einige wenige Vermummte – belagerten am Donnerstagabend während mehr als zwei Stunden das Geschäft, warfen Eier an die Scheiben und schmissen Elektroschrott durch die Schaufenster.
Die Polizei musste mit einem Aufgebot von rund vierzig Mann anrücken und das Geschäft abriegeln. Der Verkehr wurde zwischenzeitlich unterbrochen. Zunächst rief die Polizei die Demonstranten mit Megafons dazu auf, den Platz innerhalb fünf Minuten zu räumen, mit der Warnung, sich andernfalls wegen Landfriedensbruch strafbar zu machen – ohne Erfolg.
Polizei setzt Tränengaspetarden gegen Demonstranten in #Bern ein. #MediaMarkt pic.twitter.com/GOa40SUmzM
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 26. März 2015
Dann rannten die Einsatzkräfte auf Kommando auf die Menschenmenge zu und lösten den Pulk auf. Dabei setzte die Polizei Platzpatronen ein.
Berner Polizei versucht neue #MediaMarkt-Filiale in Bern zu schützen. pic.twitter.com/Cwu8jxZIw6
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 26. März 2015
Die Demonstranten verschoben sich in Richtung Bahnhofsplatz und veranstalteten dort zu Musik eine kleine Party.
Demonstranten vor #MediaMarkt in Richtung Bahnhof verdrängt. Es fliegen Flaschen gegen die Polizei. @watson_news pic.twitter.com/WXyVmJybue
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 26. März 2015
Im Vorfeld hatte das «Bündnis inexistenter Partykapitalisten» (BIP), wie sich die Organisatoren nennen, auf Facebook zur Demo aufgerufen und bekräftigt, in dem frisch geöffneten Mediamarkt eine Megaparty feiern zu wollen. Man solle Elektroschrott mitbringen, da der Mediamarkt verpflichtet sei, diesen zurück zu nehmen. Die Betreiber gaben sich zunächst gelassen, schliesslich seien auch Demonstranten potenzielle Kunden.
Dem neuen Mediamarkt musste letztes Jahr die Markthalle weichen, ein beliebter Berner Begegnungsort mit Bars, Restaurants und Läden. (Mitarbeit: dwi)