Nach der tödlichen Schiesserei im Jüdischen Museum in Brüssel ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 29-jährige Franzose Mehdi Nemmouche aus der nordfranzösischen Stadt Roubaix wurde am Freitag in Marseille festgesetzt.
Bei dem Verdächtigen wurden eine Kalaschnikow sowie ein Revolver sichergestellt, bei denen es sich möglicherweise um die Tatwaffen handle. Die Kalaschnikow war in ein Tuch mit dem Schriftzug der radikalislamistischen Gruppe ISIL (Islamischer Staat im Irak und der Levante) gehüllt. Auch eine schwarze Mütze wurde gefunden, wie sie der Täter in Brüssel trug.
Nemmouche hat sich in einem beschlagnahmten Videofilm zu der Tat bekannt. Wie die Staatsanwaltschaft am Sonntag in Paris mitteilte, entstammt die Aufnahme einer Kamera, die bei ihm gefunden worden sei. Darin seien auch die mutmasslich bei der Tat benutzten Waffen zu sehen. Der belgische Staatsanwalt Frederic Van Leeuw sagte, das Video sei aufgenommen worden, weil die GoPro-Kamera, die der Täter während des Anschlags trug, nicht funktioniert hatte.
Weiter hiess es, der Verdächtige habe sich mehr als ein Jahr lang in Syrien aufgehalten und dort Kontakt mit Dschihadisten gehabt.
Die Bluttat war am Samstag vor einer Woche in dem nicht besonders gesicherten Museum verübt worden, das in einem belebten und bei Touristen beliebten Viertel im Zentrum der belgischen Hauptstadt liegt. Ein israelisches Paar und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Frankreich wurden in dem Gebäude erschossen.
Ein belgischer Angestellter des Museums wurde schwer verletzt und später aufgrund der Schwere seiner Verletzungen für «klinisch tot» erklärt. Die Tat sorgte landesweit und international für Entsetzen. (erf/sda/afp)